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Kommentar über Gewalt: Das geht gar nicht

Stopp! Das geht gar nicht!

Von Matthias Matern

Stopp! Das geht gar nicht! Da haben ein paar Freizeit-Revoluzzer offensichtlich nichts kapiert und machen damit alles nur noch schlimmer, als es ohnehin schon ist. Während des Neujahrsempfangs der Universität Potsdam am Mittwoch haben Vermummte einen Referenten des AfD-Landtagsabgeordneten Steffen Königer körperlich angegriffen, ihn getreten. Dabei sollen sie Königer zufolge „Nazis raus“ gerufen haben.

Gewalt verbietet sich – außer im Fall der Selbstverteidigung – sowieso grundsätzlich. Doch viel mehr: Die AfD ist eine legale Partei. Mit der man sich auseinandersetzen muss, ob man will oder nicht. Inhaltlich, in der Sache, gern auch mit friedlichem Protest, so wie die Mehrheit der Protestierenden es beim Neujahrsempfang getan hat.

Wie gefährlich gewalttätig geführte politische Auseinandersetzungen sind, hat die Historie zur Genüge gezeigt. Gewalt und Gegengewalt befeuern eine Spirale, die Angst erzeugt – und dazu beitragen kann, dass genau jene Geisteshaltung Unterstützung findet, die deren Gegner bekämpfen wollen. In Potsdam ist der stimmgewaltige, starke Protest gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, gegen Neonazis und Pogida, weitgehend friedlich gewesen. Genau deshalb war und ist er erfolgreich. Dabei muss es bleiben: Gegen die AfD helfen klugen Argumente. Jede Gewalt ist Wasser auf die Mühlen der Hetzer, treiben ihnen noch mehr Anhänger zu.

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