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Langfristig soll das Hotel Mercure abgerissen werden. Nach Vorstellungen der Stadtspitze soll eine "Wiese des Volkes" dort entstehen.

© A. Klaer

Kommentar über die Zukunft des Mercure Hotels: Durchschaubar

Oberbürgermeister Jann Jakobs verkündete, dass das Hotel Mercure erst einmal stehen bleiben soll. Ein durchschaubares Manöver, meint PNN-Autor Matthias Matern.

Von Matthias Matern

Potsdam - Ein mehr als durchschaubares Manöver: Mit seinem Entgegenkommen beim Mercure hat Oberbürgermeister Jann Jakobs lediglich versucht, das ohnehin absehbare Scheitern seiner Abrisspläne noch schnell als versöhnliche Geste zu verkaufen. Spätestens seit dem jüngsten Verkauf des Mercure – an der Nase der Stadt vorbei – an die französische Holding FDM Management war die Vision einer „Wiese des Volkes“ in weite Ferne gerückt. Bislang hat es Jakobs offensichtlich noch nicht einmal geschafft, bei den neuen Eigentümern eine Audienz zu bekommen, um seine Pläne vorzutragen. Jetzt darf das Hotel „erst mal“ stehen bleiben. Möglicherweise ist der Oberbürgermeister also ganz froh, dass ihm das Bürgerbegehren eine Gelegenheit geboten hat, aus dem Schlamassel herauszukommen.

Zumal sich offensichtlich auch in der Stadt der Wind etwas gedreht hat, sich prominente Potsdamer wie etwa „Bild“-Herausgeber Kai Diekmann in der Vergangenheit durchaus wohlwollend über das Mercure geäußert haben und auch der Wirtschaftsrat der Stadt einen Abriss ablehnt. So durchsichtig aber Jakobs’ „Kompensationsangebot“ ist, hat es dennoch gewisse Bedeutung: Die, die schon lange für den Erhalt des Hotels plädiert haben, können ihn jetzt immerhin beim Wort nehmen – zumindest „erst mal“.

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