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Die Biosphäre in Potsdam soll auch künftig weiterhin als Tropenhalle betrieben werden.

© J. Bergmann

Kommentar über die Zukunft der Biosphäre: Eine politische, aber keine mutige Entscheidung

Die Biosphäre soll eine Tropenhalle bleiben und die Stadt Potsdam will dafür künftig mehr Geld ausgeben: 1,9 Millionen Euro pro Jahr. PNN-Autor Marco Zschieck kommentiert diese Entscheidung.

Potsdam - Ein Ende mit Schrecken sei besser als ein Schrecken ohne Ende, heißt es. Ersteres scheut Potsdams Stadtspitze, wenn es um die Zukunft der defizitären Biosphäre geht. Ein Abriss des fraglos architektonisch reizvollen Millionengrabs steht nicht zur Debatte, obwohl er Raum und finanzielle Mittel für soziale Infrastruktur schaffen könnte, die im wachsenden Potsdamer Norden benötigt wird. Stattdessen hat man nun einen Plan vorgelegt, der im Wesentlichen auf einer Fortsetzung des Status quo für die nächsten 20 Jahre besteht: Die Biosphäre bleibt eine Tropenhalle und man hofft darauf, dass mit einer verbesserten Ausstellung und einer erweiterten Gastronomie künftig genug erwirtschaftet wird, um das Defizit zu reduzieren.

Doch erstmal muss noch mehr Geld aus dem städtischen Haushalt aufgewendet werden – nämlich statt bisher etwa eineinhalb Millionen Euro jährlich künftig 1,9 Millionen Euro. Zum Vergleich: Das ist in etwa so viel Geld, wie die Stadt jährlich vom Land für Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr bekommt und mehr, als Potsdam jährlich für den Radverkehr ausgibt. Angesichts der etwa 150 000 Besucher der Biosphäre kann man das machen. Es ist, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sagt, eine politische Entscheidung. Eine mutige ist es nicht.

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