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Kommentar über die Zeppelinstraße: Gerechter als ein Fahrverbot

Die dauerhaften Einschränkungen, die Autofahrer in der Zeppelinstraße hinnehmen müssen, mögen ärgerlich sein. Trotzdem ist diese Maßnahme gerechter als ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge, meint PNN-Redakteur Peer Straube.

Von Peer Straube

Die Entscheidung war abzusehen und sie ist alternativlos. Will man ein generelles Fahrverbot für Dieselfahrzeuge vermeiden, muss der Verkehr in der Zeppelinstraße dauerhaft eingeschränkt bleiben. Es gibt tatsächlich nichts, was dafür spricht, die geschlossenen Fahrspuren in der Verbindungsstraße nach Westen wieder zu öffnen: Die Schadstoffbelastung ist gesunken, die Zahl der Autos ebenfalls. Die Situation hat sich für Anwohner ebenso verbessert wie für Radfahrer und Fußgänger, die dort nun bessere Luft atmen können.

Ärgerlich ist allenfalls, dass es noch fast zwei Jahre dauert, bis auch eine Busspur nach Geltow eingerichtet wird, denn dann gibt es neben der Regionalbahn auch eine weitere echte Alternative zum Auto. Die immer noch (zu) starke Autofahrerlobby in der Stadtpolitik sollte sich gut überlegen, ob sie die Pläne der Stadt wieder kippt und aussichtsreiche Klagen von Anwohnern riskiert. Die Einschränkungen in der Zeppelinstraße treffen alle Autofahrer. Das ist gerecht. Ein Dieselfahrverbot hingegen kann niemand wollen, denn das bestraft nur all jene, die im Vertrauen auf deutsche Autobauer ein vermeintlich schadstoffarmes Fahrzeug gekauft haben. VW und Co. wären im Ernstfall auch die richtigen Adressaten zum Frustabladen. Die Nummern kann man ergoogeln.

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Bericht: Die Schadstoffe an der Zeppelinstraße sind gesunken, ebenso die Zahl der Autos. Die Stadt will die Einschränkungen auf der Fahrbahn deshalb bestehen lassen

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