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Die Neubesetzung der vakanten Chefposten bei den Stadtwerken muss überregional ausgeschrieben werden.

© J. Bergmann

Kommentar über die Krise der Potsdamer Stadtwerke: Es braucht einen echten Neuanfang

Nach der ersten Stadtwerke-Affäre gab es keinen echten Neuanfang. Das rächte sich. Jetzt sollte dringend der Leitspruch "Neue Besen kehren gut" im Konzern gelten, meint PNN-Autor Henri Kramer.

Potsdam - Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Details über Begünstigung und Unregelmäßigkeiten im kommunalen Stadtwerke-Konzern bekannt werden. Der für Potsdam so wichtige Stadtwerke-Verbund nimmt dabei Schaden, weil ein echter Neuanfang nach der ersten Stadtwerke-Affäre vor fünf Jahren verpasst wurde. Damals hatten alle Beteiligten – inklusive Rathausspitze – mehr Transparenz und Regeltreue gelobt.

Doch viele Personen, die damals die Spitze übernahmen, waren offenbar bereits zu lange im Unternehmen – das zeigen die aktuellen Vorwürfe, die zum Teil Jahre zurückreichen. Daher ist es auch wenig glaubhaft, dass die Verantwortlichen über Jahre hinweg nicht mitbekommen haben wollen, dass etwa bei der Stadtentsorgung (Step) eine Prokuristin ein offensichtlich unangemessen fürstliches Gehalt erhielt. Untersucht wurde das erst, als bei der Step ein neuer Ko-Chef vom privaten Mitgesellschafter Remondis auf die Unregelmäßigkeiten stieß.

Daher sollte auch für den Restkonzern der Leitspruch „Neue Besen kehren gut“ gelten: Die Neubesetzung der vakanten Chefposten muss überregional ausgeschrieben werden. Ob sich nach dem Chaos noch geeignete Führungskräfte finden, ist die nächste Frage.

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