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Kommentar über den Erhalt der Laubenganghäuser im Park Babelsberg: Historische Entscheidung

Es ist gut, dass sich Baudenkmalpfleger im Streit um die Laubenganghäuser durchgesetzt haben. Sie sind ein wertvolles Stück Baugeschichte mitten im preußischen Welterbe, meint PNN-Autor Peer Straube.

Von Peer Straube

Potsdam - Es ist eine fast historische Entscheidung. Die Schlösserstiftung verschiebt den intern eigentlich längst beschlossenen Abriss der Laubenganghäuser im Babelsberger Park auf einen Zeitpunkt in frühestens 25 Jahren. Erstmals bekennen sich die Welterbehüter damit zu einem zeitgeschichtlichen Zeugnis, das nicht aus der Ära der Preußenkönige stammt. Man kann sich vorstellen, welche Grabenkämpfe sich die Gartendenkmalpfleger, die Lennés und Pücklers Park zurückgewinnen wollen, mit den Baudenkmalpflegern ausgefochten haben. Und um es klar zu sagen: Es ist gut, dass sich letztere durchgesetzt haben.

Das Ensemble steht in der Tradition der Klassischen Moderne, eine Epoche, die im Potsdamer Stadtbild ohnehin stark unterrepräsentiert ist. Und es steht für die sehr, sehr kurze Zeit, in der sich Architekten in der DDR noch halbwegs frei von ideologischen Zwängen entfalten konnten, bevor sich betonköpfige Vorstellungen für Jahrzehnte auch in ebensolchen Bauten manifestierten. Die Diskussion über das Architekturerbe der DDR ist in vollem Gange. Viel spricht dafür, dass die Laubenganghäuser auch nach 2040 stehenbleiben und als das anerkannt werden, was sie sind – ein wertvolles Stück Baugeschichte mitten im preußischen Welterbe.

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