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Kommentar über den Dauerstau in Potsdams Norden: Mehr möglich

Autofahrer und Anwohner im Potsdamer Norden sind über Monate gestraft. Da muss von Stadtverwaltung und Verkehrsbetrieb mehr kommen, meint PNN-Autor Henri Kramer in seinem Kommentar.

Potsdam - Zunächst: Die Tram-Baustelle in der Nedlitzer Straße ist wichtig. Denn die Straßenbahnlinie zum Jungfernsee ist nur der Vorläufer der noch geplanten Tramlinie nach Krampnitz, wohin in den kommenden Jahren weitere 6500 Potsdamer ziehen sollen. Ohne einen ordentlich ausgebauten Nahverkehr, das merkt man auch an der Tram-Baustelle, wird der Potsdamer Norden im Dauerstau versinken. Doch auch die jetzigen Behinderungen lassen viele Fahrer auf dem Weg nach Potsdam schier verzweifeln. Inzwischen sind Autos beobachtet worden, deren Fahrer versuchten, über Feldwege in der Bornimer Feldflur dem Stau zu entgehen. Denn manche Menschen sind eben auf ein Fahrzeug angewiesen – und sind nun über Monate gestraft. Genau wie Anwohner in jenen zugestauten Anliegerstraßen, die nun als Schleichweg dienen.

Und hier kommt die Stadtverwaltung ins Spiel, die ihre Einflussmöglichkeiten leider kleinredet. Beispiel? Zur PNN-Frage, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Gesamtsituation geplant sind, teilte eine Stadtsprecherin jetzt lediglich mit: „Voraussichtlich am Dienstag wird die Straße Am Golfplatz in Richtung Süden wieder befahrbar sein.“ Diese Straße nahe der Nedlitzer Straße war parallel saniert worden – und dürfte ein weiterer zugestauter Schleichweg werden, Anwohnerärger inklusive. Daher sollte die Verkehrsverwaltung schnellstens eine Bürgerversammlung einberufen und dabei den vor Ort lebenden Potsdamern erklären, wie die zugestauten Anliegerstraßen – zum Teil handelt es sich um Spielstraßen – entlastet werden können. Der kommunale Verkehrsbetrieb (ViP) sollte prüfen, wie er seine Tramtrasse doch noch schneller weiterbauen kann. Und wenn alles beendet ist, sollte der ViP ein Fest für die Anwohner organisieren – das wäre das Mindeste.

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