zum Hauptinhalt

Kommentar über das Ende der Pogida-Nerverei: Mittwochs nimmer

Wenn Christian Müller wirklich ins Gefängnis muss, stehen die Chancen gut, dass die wöchentlichen Pogida-Demonstrationen bald enden werden. Wer Müller aber jetzt noch folgt, stellt sich damit auch ein ganz spezielles Zeugnis aus. Ein Kommentar.

Potsdam - Sehr bald könnte der Mittwoch in Potsdam wieder den Potsdamern gehören – und ein ganz normaler Wochentag sein. Mit normalem Feierabend, ohne kreisende Hubschrauber, ohne Umleitungen der öffentlichen Verkehrsmittel, mit den üblichen Ladenöffnungszeiten. Denn die Chancen stehen gut, dass die Pogida-Nerverei nun endlich, endlich ein Ende findet – weil der Mann, der vergeblich versucht, mit rechtem Gedankengut in Potsdam Fuß zu fassen, in den Knast muss.

Dass die Polizei gegen Christian Müller, der Anmelder der Pogida-Demos, rund 170 Strafverfahren geführt hat – ja, das bestätigt durchaus Vorurteile. Nun musste er wieder vor Gericht, ist verurteilt worden. Ob er aus dem Verkehr gezogen wird, ist erst entschieden, wenn das Urteil rechtskräftig wird. Wer allerdings bereit ist, einem derart Kriminellen weiter durch Potsdams Straßen zu folgen, stellt sich damit auch selbst ein ganz spezielles Zeugnis aus. Es sei zudem daran erinnert, was die Fremdenhasser gern fordern: „Kriminelle Ausländer sofort abschieben“ ist da noch eine milde Formulierung. Forderungen für das Schicksal krimineller Inländer kann man sich sparen. Der Rechtsstaat funktioniert. In dieser Hinsicht – und auch in jener, die mittwochabends auf Potsdams Straßen zu erleben war.

Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false