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Kommentar: Sind Anwohnerparkausweise zu günstig?

Seit Jahren zahlen Potsdamer für Anwohnerparkausweise nur 30 Euro. Die Frage ist, ob die Stadt diese verteuert - um dafür etwa den öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Ein Kommentar.

Die am Montag in den PNN verbreitete Nachricht hat sicher viele Drewitzer gefreut: Natürlich ist es gerecht, dass nun in dem Viertel die Parkgebühren gesenkt werden – es war schlicht nicht zu verstehen, dass in einem Stadtteil mit viel sozialem Sprengstoff über Jahre hinweg mehr als doppelt so viel für Anwohnerparkausweise gezahlt werden musste als etwa in der Innenstadt. So müssen die Drewitzer nun auch 30 Euro pro Jahr zahlen – diesen Preis zahlt man als Anwohner in Potsdam, damit man sein Auto in der Nähe der eigenen Wohnung abstellen kann. Das sind, pro Monat, knapp drei Euro. Dafür, dass ein Auto mindestens fünf Quadratmeter öffentlichen Raum blockiert.

Da ist die Frage erlaubt: Müsste dies, in Zeiten des von den Stadtverordneten beschlossenen Klimanotstands, nicht eigentlich teurer sein? Jahr für Jahr steigt die Zahl der Autos in der Stadt, zugleich hat das Rathaus große Probleme, genügend Geld für wirksame Klimaschutzprojekte aufzutreiben. Daher sollte sich das frische rot-grün-rote Bündnis in den anstehenden Haushaltsverhandlungen dem Thema Anwohnerparkausweis widmen – kann man ihn verteuern, um zum Beispiel den öffentlichen Nahverkehr zu stärken? Dort steigen die Preise immer einmal wieder, obwohl im Sinne des Klimaschutzes eigentlich häufiger Busse und Bahnen genutzt werden müssten. Der Anwohnerparkausweis für Autofahrer kostet hingegen seit Jahren gleich viel.

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