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An dem Stadtteilspaziergang durch den Schlaatz konnten Anwohner auf ihre Probleme aufmerksam machen.

© Andreas Klaer

Kommentar: Politiker müssen auch nach der Wahl vor Ort sein

Die Stadtteilspaziergänge mit Politikern durch verschiedene Viertel, wie zuletzt durch den Schlaatz, sollten auch nach der Kommunalwahl stattfinden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Schlaatz - Ein Stadtteilspaziergang mit dem Oberbürgermeister, so kurz vor der Kommunalwahl? Die Terminwahl mag einige skeptisch gestimmt haben. Aber dass es Mike Schubert bei dem Vor-Ort-Termin im Schlaatz vor allem um Stimmenfang für seine Sozialdemokraten gegangen sei, kann man nach dem Rundgang wahrlich nicht behaupten. Schubert, die mit ihm gekommenen Beigeordneten Noosha Aubel (parteilos) und Burkhard Exner (SPD) sowie die Chefs diverser städtischer Unternehmen und Vermieter, hörten den Anwohnern vielmehr zu, erklärten die Pläne für das Viertel und standen im Zwiegespräch oder in großer Runde zum Austausch zur Verfügung. 

Was ist den Menschen vor Ort wichtig?

Schuberts Ansatz bei dieser Art der Bürgerbeteiligung zielt darauf ab, dass er und seine Beigeordneten regelmäßig mit nicht immer nur gut gestimmten Anwohnern reden und so direkt gespiegelt bekommen, was den Menschen vor Ort wichtig ist und was nicht – unter seinem Vorgänger Jann Jakobs gab es solche Spaziergänge nur unter der Woche, wenn die meisten Menschen ihrer Arbeit nachgingen. 

Nun hingegen wirbt die Stadt mit Handzetteln in den Briefkästen und per Internetaufruf um möglichst viel Beteiligung. Auch ein ergänzender Stadtteildialog ist im Schlaatz, wie in anderen Stadtteilen, noch geplant, sogar kurz vor der Kommunalwahl. Wenn dieses Vor-Ort-Sein auch nach den Wahlen in dieser Gründlichkeit für jeden Stadtteil und dann wieder reihum von vorn fortgeführt wird, ist es ein Gewinn für die Stadt – weil auch Kommunalpolitik permanent gefordert ist, sich konkret zu erklären. Wichtig dabei ist aber auch: Nur Lippenbekenntnisse schaden jeder Bürgerbeteiligung, man muss klar sagen, was geht und was eben nicht. Das bleibt in punkto Schlaatz noch abzuwarten.

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