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Am Montag startete die telefonische Vergabe von Impfterminen - mit Problemen.

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Kommentar | Pannen beim Impfstart: Schlicht versagt

PNN-Redakteur Henri Kramer hat den Eindruck, dass es im Kampf gegen die Pandemie derzeit auf vielen Ebenen nicht rund läuft - nicht nur bei der Vergabe der Impftermine.

Wäre man Zyniker, könnte man den chaotischen Start bei der Vergabe der Corona-Impftermine in Brandenburg mit dem Hinweis abtun: Der Bund hat ja generell zu wenig Impfstoff bestellt, da sind dann auch fehlende Termine egal. So leicht ist es aber mitnichten. Denn selbst die Tausenden Impfdosen, die Brandenburg schon erhalten hat, müssen zum Schutz möglichst vieler Menschen eben möglichst schnell per Spritze verteilt werden – und das passiert in der Mark aus vielerlei Gründen viel zu langsam, auch das Gesundheitsministerium macht da keine gute Figur. 

Doch ist es eben auch die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, die Kritik auf sich zieht: Bei der Termin-Vergabe nur per Telefon hat deren bekanntermaßen sehr gut dotierte Vorstandsetage in der Vorbereitung offenkundig ihre Hausaufgaben nur ungenügend erledigt, obwohl man vorher das Gegenteil versprach. Die Folge: Ohnehin durch die Pandemie verunsicherte Senioren, die am gestrigen Montag unzählige Male erfolglos versucht haben, sich einen Termin zu ergattern. Was sich an dem Zustand ändern soll in den nächsten Tagen?

Die Ausführungen aus dem KVBB-Vorstand klangen am Montag eher nach Absichtserklärungen denn nach einem notwendigen Strategiewechsel – und das ist schlicht zu wenig in einer Sondersituation. Dazu kommen die Nachrichten aus Potsdamer Pflegeheimen, die noch Wochen auf Impfstoff warten müssen. Man hat den Eindruck, dass im Kampf gegen die Pandemie aktuell auf vielen Ebenen schlicht versagt wird. Das muss anders werden. Schleunigst.

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