Kommentar: Lerneffekt

Man lernt nie aus. Die Binsenweisheit bewahrheitet sich in einer sich immer schneller verändernden Gesellschaft mehr und mehr. Lebenslanges Lernen wird gefordert. Nicht nur für Berufstätige hat das Bedeutung, sondern beispielsweise auch für Senioren. Es ist ein Baustein für gesellschaftliche Teilhabe. Doch das Ganze funktioniert nur, wenn man sich das Lernen auch leisten kann und wenn es Dozenten gibt, die von ihrer Lehrtätigkeit auch leben können.

Privat finanzierte Weiterbildung ist teuer. Da kommen öffentlich geförderte Angebote ins Spiel – wie die Volkshochschule. Doch deren Dozenten leiden schon lange unter den teilweise prekären Arbeitsbedingungen. Dass das Land nun laut Kabinettsbeschluss die Förderung um rund 45 Prozent aufstocken will, ist da ein gutes Zeichen – auch wenn noch nicht klar ist, wie viel Potsdam von dem Kuchen abbekommt. Doch das Geld landet nicht automatisch bei den Dozenten, sondern erst mal in der Stadtkasse. Der Ball liegt nun bei den Stadtverordneten. Sie sollen im September über die Honorarordnung entscheiden. Zwar wird in Potsdam schon landesweit das höchste Honorar gezahlt. Doch die Landeshauptstadt ist eben auch ein teures Pflaster.