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KOMMENTAR: Kurze Wege

Potsdam - Eltern in Potsdam sind eigentlich privilegiert, was die Bildung ihrer Kinder angeht. Schon bei den Grundschulen haben sie, anders als Familien in anderen Brandenburger Regionen, die freie Wahl, welche Einrichtung ihr Kind besuchen soll.

Potsdam - Eltern in Potsdam sind eigentlich privilegiert, was die Bildung ihrer Kinder angeht. Schon bei den Grundschulen haben sie, anders als Familien in anderen Brandenburger Regionen, die freie Wahl, welche Einrichtung ihr Kind besuchen soll. Theoretisch. Denn in der wachsenden Stadt gerät diese Freiheit an Grenzen, weil beliebte Schulen nicht genug Plätze haben.

Das führte in der Vergangenheit vor allem in Babelsberg zu Unmut: Kinder konnten nicht in ihrem Stadtteil lernen, sondern bekamen Plätze im Zentrum Ost oder am Schlaatz angeboten. Mit der Änderung der Grundschulverordnung durch das Land soll das ab 2019 ausgeschlossen sein: Was bei der Aufnahme zählt, ist zuvorderst die Nähe zur Schule – unabhängig davon, ob diese formal auch die zuständige ist.

Das Nachsehen haben dabei Eltern, die bewusst eine weiter entfernte Schule wählen wollen. Vielleicht wegen eines pädagogischen Konzepts oder weil die Familie umgezogen ist, das Kind aber mit den alten Kitafreunden eingeschult werden soll. Eine Lösung, die allen gerecht wird, gibt es nicht. Die Wohnortnähe zu stärken, ist aber der gerechtere und sinnvollere Weg. Grundschüler sollten zum Unterricht können, ohne mit dem Elterntaxi durch die halbe Stadt kutschiert werden zu müssen. Das schult die Selbstständigkeit – auch pädagogisch wertvoll.

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