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Die Potsdamer Grünen wollen ein Böllerverbot an Silvester.

© Tobias Kleinschmidt/dpa

Kommentar: Ein Böllerverbot wäre disziplinierend

Das von den Grünen geforderte Böllerverbot für Potsdam ist sinnvoll - und würde auch ohne umfassende Kontrollen Wirkung zeigen. Ein Kommentar.

Potsdam - Dass die Grünen in der Stadtverordnetenversammlung zumindest für Potsdams dicht besiedelte Stadtteile ein Böllerverbot durchsetzen wollen, ist folgerichtig. Denn im vergangenen Jahr vertrauten Befürworter einer solchen Regelung darauf, dass die Stadtverwaltung schon selbst auf diese Idee kommen könnte. Doch letztlich passierte nichts – was Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) auch mit dem Personalaufwand begründete, der für die Durchsetzung eines solchen Verbots nötig sei.

Ein Verbot würde auch ohne umfassende Kontrollen wirken

Doch haben die Grünen völlig Recht mit ihrer Sicht, dass ein ausgerufenes Verbot selbst ohne allzu umfassende Kontrollen durchaus disziplinierende Wirkung entfalten kann – schon allein durch die Androhung von Bußgeldern. Es geht dabei auch ausdrücklich nicht um Leuchtfeuerwerk in Verbund mit einigen Knallern, was eben für viele eine liebgewonnene Tradition ist. Aber Böller sind – insbesondere in den Händen von alkoholisierten jungen Männern – eine veritable Gefahrenquelle, auch für andere und gerade in dicht besiedelten Stadträumen. Auch in diesem Sinne wäre ein Verbot ein sinnvolles und wohl wirksames Zeichen.

PNN-Redakteur Henri Kramer.
PNN-Redakteur Henri Kramer.

© Sebastian Gabsch

Wie segensreich Verbote manchmal sein können, kann übrigens jeder beobachten, der heute ein Restaurant besucht und sich an die Debatten um das 2007 eingeführte Rauchverbot in Gaststätten erinnert. Es wird heute fast allseits akzeptiert, auch ohne flächendeckende Kontrollen.

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