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In den Plattenbauvierteln wie am Schlaatz lag die Wahlbeteiligung deutlich unter dem Durchschnitt.

© Andreas Klaer

Kommentar: Die Parteien müssen auch die Plattenbauviertel wieder erreichen

In Potsdams Plattenbauvierteln blieb die Wahlbeteiligung deutlich unter dem Durchschnitt. Die Politik muss Wege finden, die Bürger dort wieder zu erreichen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jana Haase

Potsdam - Über eine Zahl vom Wahlsonntag darf man sich unabhängig von politischen Präferenzen freuen: Es gehen wieder mehr Potsdamer wählen. 62,4 Prozent der Wahlberechtigten stimmten für das Stadtparlament ab. Das waren deutlich mehr als bei den letzten drei Kommunalwahlen. Im Vergleich zu 2014, als EU- und Kommunalwahl auch zusammenfielen und die Wahlbeteiligung bei nur 49,6 Prozent lag, ist die Zahl der Nichtwähler von 68.033 auf 53.236 gesunken. Die politische Polarisierung, das Erstarken rechtspopulistischer Kräfte, aber auch die Klimaproteste der Jugendlichen von „Fridays for Future“ mögen eine Rolle für das gestiegene Wahlinteresse spielen. 

PNN-Redakteurin Jana Haase.
PNN-Redakteurin Jana Haase.

© Sebastian Gabsch

Interessant ist aber auch der Blick aufs Detail: So war die Wahlbeteiligung im Wahlbezirk 4 mit Babelsberg bei 68,9 Prozent besonders hoch. Dagegen blieb die Beteiligung in den Wahlbezirken 5 und 6 mit den Plattenbauvierteln Schlaatz, Waldstadt, Stern und Drewitz mit 51,8 und 52,3 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt. Im am wenigsten besuchten Wahllokal Gaußstraße/Sternstraße gingen gerade einmal 26,14 Prozent wählen.

Ist es Desinteresse, Frust, Resignation? Die Parteien des demokratischen Spektrums müssen Wege finden, diese Potsdamer wieder zu erreichen. Der Schritt vom Nichtwähler zum Protestwähler ist nicht groß.

Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!

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