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Potsdams Stadtverwaltung muss in ihr Computersystem investieren (Symbolbild) Foto: Daniel Reinhardt/dpa

© picture alliance / dpa

Kommentar | Cyberattacke auf Potsdams Rathaus: Lehrgeld bezahlt

Der Cyberangriff auf das Computersystem der Potsdamer Stadtverwaltung hat Schwachstellen offengelegt. Nun muss mit viel Geld gegengesteuert werden.

Von Matthias Matern

Potsdam - Leider bedarf es oftmals erst eines Ernstfalls, bis längst überfällige Entscheidungen getroffen werden. 82.000 Euro hat die folgenreiche Cyberattacke auf das Computersystem der Stadtverwaltung vom Januar Potsdam bislang gekostet. Jetzt kommen künftig jährlich weitere 22.000 Euro für eine entsprechende Versicherung dazu. 

Lehrgeld, das schmerzliche Lücken in den städtischen Haushalt reißt, aber offensichtlich notwendig war. Mit elf statt mit vier weiteren Mitarbeitern will die Stadt künftig ihren IT-Bereich vergrößern. Das ist die richtige Entscheidung.

Natürlich hätten womöglich auch mehrere Mitarbeiter die Attacke Anfang des Jahres nicht verhindern können, doch wie berichtet funktionierte die IT-Abteilung der Stadt schon seit Längerem nur im Sparmodus. Lange Zeit war sie ohne Führung. 

Die Folgen: An den Schulen lagerte angelieferte neue Computertechnik mangels Personal teils monatelang ohne Anschluss in den Bildungsstätten. Auch andere Projekte wie der seit Langem versprochene Kitanavigator oder das schon 2016 angekündigte virtuelle Rathaus warten weiter auf Vollendung. Es war also höchste Zeit, dass sich die Stadt im IT-Bereich stärker aufstellt als bisher. Vielleicht hatte der Cyberangriff damit am Ende ja sogar noch etwas Gutes.

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