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Dennis Hohloch (AfD) im Landtag. 

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Kommentar | Aufruf von Dennis Hohloch: Unverantwortlich

Potsdams AfD-Kreischef Dennis Hohloch ruft dazu auf, Restaurants und Läden wieder zu öffnen. Angesichts der Lage in den Krankenhäusern eine wirklichkeitsfremde Haltung, meint PNN-Redakteur Henri Kramer.

Bekannte Potsdamer AfD-Vertreter wie Dennis Hohloch scheinen aktuell von der Wirklichkeit entkoppelt. Die Realität: Potsdams Krankenhäuser müssen schon jetzt so viele Corona- Patienten versorgen, dass die Notversorgung für andere Patienten gefährdet ist, von Schlaganfall bis zum Herzinfarkt. Und es wird – siehe Seniorenheime – voraussichtlich leider bald noch mehr Covid-Fälle geben, die intensiv und auch über längere Zeit medizinisch behandelt werden müssen. Denn von der Zielmarke einer Sieben-Tage-Inzidenz von rund 50, bei der das Gesundheitsamt Infektionsketten verfolgen und unterbrechen kann, ist die Stadt weit entfernt.

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Mehr Infektionen führen mit Zeitverzug zu immer mehr Patienten in Kliniken. Wohlgemerkt: Das alles im geltenden Lockdown. Und nun auch noch mit dem Befund aus dem benachbarten Berlin, wonach dort die mutierte Virusvariante nachgewiesen worden ist, die in London aktuell für Angst und Schrecken sorgt. Nicht ausmalen will man sich, wie viele Menschen sich zusätzlich infizieren würden, wenn die aktuellen Beschränkungen wegfielen: Das expontentielle Wachstum würde ausufern, noch viel mehr Erkrankte wären die Folge, die teils an der Grenze der Belastung arbeitenden Krankenhäuser noch mehr gefordert.

Angesichts all dieser Fakten ruft nun Potsdams AfD-Kreischef und parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion Dennis Hohloch über soziale Medien dazu auf, Restaurants und Läden wieder zu öffnen. Das wäre aber, solange nicht ausreichend Menschen geimpft sind, schlicht unverantwortlich. Schließlich geht es um die Reduzierung von Kontakten, die es nicht nur in Restaurants und Geschäften gibt, sondern auch auf den Wegen dorthin. Aber so ist es als rechtspopulistische Opposition: Beim Schreien von der Seitenlinie muss man für mutmaßliche Tote, würden solche Forderungen erfüllt, nicht gerade stehen. In diesem Jahr können auch die Potsdamer Wähler entscheiden, ob solche – gelinde gesagt – leichtfertig und verharmlosend agierenden Politiker eine Stimme verdienen.

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