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Kommentar: Andere schützen

Nicht in die Ellenbeuge niesen oder sogar auf den Boden schnäuzen - unmöglich, findet unser Redakteur. Die Maskenpflicht ist notwendig, sagt er.

Potsdam - Als ich am Freitag mit einer OP-Maske aus der Straßenbahn stieg, sah mir eine junge Frau ins Gesicht und sagte etwas Abfälliges. Vielleicht war sie gerade mit dem unliebsamen Gedanken beschäftigt, dass auch sie ab Montag einen solchen Schutz tragen muss. Am Wochenende dann niest in der Regionalbahn ein Mann – ohne auch nur an die Armbeuge zu denken – mitten in den engen Gang. Vor dem Bahnhof das gleiche Bild: Eine Frau niest, gleich dreimal ungeschützt in die Umgebung. Auf dem Altem Markt dann schnäuzt ein junger Mann sogar in Sportlermanier ohne Tuch auf den Boden: zwischen Kirche und Altem Rathaus, wo alle Fußgänger durchgehen müssen. 

Das ist unmöglich

Was diese Menschen zu ihrem Verhalten auch bewogen haben mag – es ist in Zeiten der Coronainfektion einfach unmöglich. Denn – und das ist ein ganz wesentlicher Punkt – das größte Infektionsrisiko besteht durch direkte Tröpfcheninfektion. Husten, Niesen, ja sogar ein Gespräch auf kurze Distanz kann schon ausreichen. Dieser Übertragungsweg ist offenbar gefährlicher als über die Hände, die man zudem waschen kann. Und: Infizierte Menschen sind einen Tag vor den ersten Symptomen wohl am ansteckendsten. Das alles spricht dafür, dass ab heute in Bus, Bahn und Geschäften eine Maske getragen werden muss. Auch wenn der Selbstschutz dadurch vielleicht nicht sehr groß ist – je mehr Menschen eine Maske tragen, desto desto mehr sind die anderen Menschen geschützt.

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