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Eine Laborprobe mit E. coli-Bakterien.

© Hendrik Schmidt/dpa

Klinikum "Ernst von Bergmann" in Potsdam: Coliforme Bakterien im Klinikum-Trinkwasser

Das kommunale Krankenhaus meldet ein Problem mit Fäkalbakterien im Trinkwasser. Die gefährliche Bakterien wurden bei Routineproben entdeckt. Woher sie kommen, ist unklar. 

Von Eva Schmid

Potsdam - Bei der routinemäßigen Wasseruntersuchung im städtischen Bergmann-Klinikum sind "leicht erhöhte Messwerte" sogenannter coliformer Bakterien in Trinkwasserleitungen in "einigen wenigen Gebäudeteilen" festgestellt worden, teilte Klinikum-Sprecherin Theresa Decker mit.  Das Klinikum hat deshalb am Dienstag vorsorglich eine Trinkwasserwarnung herausgegeben. 

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Betroffen seien demnach einige wenige Gebäude am Standort in der Charlottenstraße. Die Mitarbeiter und Patienten der Gebäude C, D und E des Klinikums seien bereits am Montag über den Bakterienbefall informiert worden, so die Sprecherin. „Wir sehen uns in der Verantwortung unseren Patienten und Mitarbeitenden gegenüber. Daher haben wir heute den gesamten Standort Charlottenstraße darüber informiert, bis auf weiteres kein Leitungswasser als Trinkwasser zu verwenden – auch wenn viele Gebäude oder Gebäudeteile laut Laborberichten nicht betroffen sind“, sagte Hans-Ulrich Schmidt, Interims-Geschäftsführer des Klinikums.

Leitungswasser darf nicht mehr als Trinkwasser genutzt werden

In den Sanitärräumen (Patienten-/Mitarbeiter-WC und -Duschen) sowie in den Stationsküchen und Bereichsküchen darf das Leitungswasser laut Klinikum bis auf Weiteres nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden. An den Armaturen und Türen wurden jetzt Hinweisschilder angebracht. Woher das Klinikum jetzt das Trinkwasser für den betroffenen Gebäudeteil bezieht, blieb zunächst unklar. Abgekocht sei die Nutzung des Wassers (zum Beispiel als Teewasser) nach Aussagen der Klinik unbedenklich.

Außerdem sollen jetzt Steril-Filter eingebaut werden sowie die Leitungen systematisch gespült werden, kündigte das Krankenhaus an. Zudem seien mittlerweile auch umfangreiche Nachbeprobungen vorgenommen worden, um herauszufinden, wie es zu der Verunreinigung kommen konnte. Das Klinikum sei dazu in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt der Stadt sowie den Stadtwerken. Bei der Verunreinigung könne es sich auch um ein Problem bei der zentralen Wasserversorgung handeln, meint das Klinikum.

„Mit der vorsorglichen Regelung für den gesamten Campus kommt das Klinikum seiner Verantwortung für Patienten und Mitarbeiter nach“, sagte Klaus-Dieter Zastrow, externer leitender Hygieneberater des Klinikums. 

Wie gefährlich sind die Bakterien?

Unklar ist bisher, um welche genaue Form der coliformen Bakterien es sich handelt. Zu diesen zählen unter anderem auch die Colibakterien. "Für diese liegt uns keine Grenzwertüberschreitung vor; diese Keime werden gesondert untersucht", so die Klinikumssprecherin. Coliforme Bakterien umfassen sowohl Arten fäkalen Ursprungs als auch solche, die nicht im Darmtrakt, sondern ausschließlich in der Umwelt vorkommen, heißt es auf der Seite des Landesamt für Vebraucherschutz von Sachsen-Anhalt. Hinsichtlich der pathogenen Eigenschaften gebe es erhebliche Unterschiede bei den einzelnen Gattungen und Arten von coliformen Bakterien, heißt es weiter vom Landesamt für Vebraucherschutz. Bei einem alleinigem Nachweis von coliformen Bakterien im Trinkwasser sei in der Regel für die Normalbevölkerung nicht von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen. Jedoch könne eine Gefährdung für immungeschwächte Personen, dazu zählen ätere Menschen und Säuglinge, nicht ausgeschlossen werden. 

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