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Landeshauptstadt: Klasse mit dem besten Dreh gesucht

Bis Ende Januar läuft das Kinderrechte-Filmfestival

Wie fühlt sich ein junger Flüchtling, der neu an einer deutschen Schule anfängt? Wie geht es von den Eltern vernachlässigten Kindern? Was kann beim Drogenkonsum passieren? Haben Kinder ein Recht auf Privatsphäre? Um solche Fragen geht es beim fünften Kinderrechte-Filmfestival in Berlin und Brandenburg, noch bis Ende Januar 2018 läuft das Projekt. Dabei drehen Schulklassen aus den beiden Bundesländern ihren eigenen Kurzfilm zu Themen, die Kinder und Jugendliche betreffen und beschäftigen.

Das Festival gibt es in Berlin bereits seit 2013. Seit 2014 macht auch Brandenburg das Projekt mit. 16 Schulen würden sich jedes Jahr beteiligen, erzählt Jan Rooschüz aus dem Vorstand des Organisationsteams, dem Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin (siehe Kasten). Der Dozent für Medienpädagogik hat lange in der Filmproduktion gearbeitet. Seit Jahren arbeite er aber lieber mit den Laien und bringe Kindern und Jugendlichen das Filmemachen bei. „Wir halten das Kinderrechte-Filmfestival für wichtig, weil wir so den Kindern sowohl politische wie auch kulturelle und mediale Bildung vermitteln können“, sagt Rooschüz.

Das Festival solle Kindern die Möglichkeit geben, sich mit ihren Rechten und Bedürfnissen auseinanderzusetzen sowie Kompetenz beim Umgang mit Medien zu erlernen. Dafür haben die Schüler vor dem Filmdreh zunächst Projekttage mit einem Experten für Kinderrechte, dazu einen Filmworkshop mit einem Profi-Filmemacher. „Wir vermitteln den Kindern, dass sie bei allen Sachen, die sie betreffen, nicht nur Mitspracherecht haben, sondern mitentscheiden dürfen“, so Rooschüz. Auch sollen die Kinder ihre kreativen Fähigkeiten entdecken.

Mit Hilfe der Filmemacher drehen die Kinder dann später an ein bis zwei Tagen ihren ganz eigenen Kurzfilm. Sie schreiben das Drehbuch, stehen hinter und vor der Kamera und unterlegen die Aufnahmen mit Filmmusik. Vorgegeben wird nur ein Oberthema. In diesem Jahr ist es Kinderarmut. Wie die Schüler das dann umsetzen, sei ihre Sache, erklärt Rooschüz.

Über 3200 Kinder haben sich bisher an den Festivals beteiligt. Über 131 Kurzfilme sind so in den letzten Jahren entstanden. Zum Abschluss des Festivals werden die Filme immer bei einer Premiere in einem Berliner und Brandenburger Kino auf der großen Leinwand präsentiert. Außerdem gibt es Podiumsdiskussionen mit den jungen Filmemachern. Einen richtigen Preis gibt es nicht. Aber eine Kinderjury und eine Erwachsenenjury entscheiden über ihren Lieblingsfilm, der einen „Oscar“ bekommt, so Rooschüz. Die Filmpremieren der brandenburgischen Schulen werden im Babelsberger Thalia Filmtheater am 30. und 31. Januar jeweils von 9.30 bis 12.30 Uhr gezeigt. S. Stoffers

Im Internet:

www.kinderrechte-filmfestival.de

S. Stoffers

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