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Das Fundament für die Matrosenstation Kongsnæs steht schon am Ufer, im Sommer soll die in Polen gefertigte Halle kommen.

© A. Klaer

Klagen gegen Kongsnæs abgewiesen: Prominente Nachbarn verlieren vor Gericht

Prominente Anrainer haben dagegen geklagt, dass die Ventehalle und zwei Steganlagen am Ufer des Jungfernsees wieder errichtet werden. Das Potsdamer Verwaltungsgericht wies nun die Klagen ab.

Berliner Vorstadt - Die Baugenehmigungen der Stadt Potsdam für die Wiederherstellung der historischen Matrosenstation Kongsnæs am Ufer des Jungfernsees nahe der Glienicker Brücke sind rechtens. Das hat das Potsdamer Verwaltungsgericht am Freitag entschieden. Die 4. Kammer des Gerichts hat zwei Klagen von Nachbarn abgewiesen. Die Anrainer, darunter Prominente wie TV-Moderator Johannes B. Kerner und „Bild“-Herausgeber Kai Diekmann, hatten sich gegen die Wiedererrichtung der Ventehalle am Ufer sowie gegen die errichteten zwei Steganlagen zur Wehr gesetzt. Sie fürchten unter anderem eine Großgastronomie und Schaden für das Welterbe durch große Besucherströme.

Das Verwaltungsgericht entschied nach mündlicher Verhandlung, dass Aufbau und Betrieb der Ventehalle mit 122 Sitzplätzen und in der Baugenehmigung geregelten Betriebszeiten nicht gegen nachbarrechtliche Vorschriften verstoße. Auch durch die zwei Steganlagen seien Nachbarrechte der Kläger nicht verletzt. Gegen die Urteile könnten die Nachbarn in Berufung gehen – ob sie es tun, blieb am Freitag offen; der Sprecher der Kläger war nicht zu erreichen.

Ventehalle soll spätestens im September stehen

Froh über die Entscheidungen war Kongsnæs-Investor Michael Linckersdorff, Immobilienentwickler und Uhrenhändler aus Berlin. Er hatte die Matrosenstation 2009 von der Stadt Potsdam erworben. „Jetzt ist kein Halten mehr“, sagte Linckersdorff. Im August, spätestens September werde die Ventehalle stehen; diesen Termin hatte Linckersdorff allerdings schon mehrfach verschoben. Die Halle solle ein Feinschmecker-Restaurant im sehr gehobenen Preissegment werden; anders lasse sich die Pacht angesichts der wenigen Plätze für Gäste nicht erwirtschaften. Linckersdorff kündigte an, gleich nach Fertigstellung der Ventehalle mit der Sanierung der bestehenden Kongsnæs-Häuser zu beginnen. Kapitänshaus, Matrosenkaserne und Bootshaus sollen Mietwohnungen werden. Die Innengestaltung werde Architekt Etienne Borgos, Schüler des bekannten Norman Foster, übernehmen, so Linckersdorff. Die Auflage aus dem Kaufvertrag mit der Stadt, bis 2019 das Ensemble fertig saniert zu haben, werde er erfüllen. 

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