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KIta "Königskinder" start Bewegungsprogramm: Kippeln und Balancieren

Das Holzteil ist etwa so lang wie ein Unterarm, auf der einen Seite flach, auf der anderen abgerundet, wie ein halbierter schlanker Baumstamm: Kippelholz heißt das Stück, erklärt der Sportpädagoge Peter Fuchs den Kindern in der Kita „Königskinder“. Dann sollen sie ganz alleine und ohne Vorgaben damit spielen – fast.

Das Holzteil ist etwa so lang wie ein Unterarm, auf der einen Seite flach, auf der anderen abgerundet, wie ein halbierter schlanker Baumstamm: Kippelholz heißt das Stück, erklärt der Sportpädagoge Peter Fuchs den Kindern in der Kita „Königskinder“. Dann sollen sie ganz alleine und ohne Vorgaben damit spielen – fast. Denn es gelten einige grundlegende Regeln: Barfuß, nicht drängeln, nicht schubsen, nicht meckern, nur das tun, was man sich selbst zutraut und Zeit lassen.

Die Übung gehört zum neuen Konzept für die Kita des Sportservice Brandenburg in der Höhenstraße. Am gestrigen Mittwoch startete dort das Projekt „Bewegung à la Hengstenberg“. Der Name geht auf die 1892 geborene Pädagogin Elfriede Hengstenberg zurück. Sie schätzte das Bedürfnis nach Selbstständigkeit als wesentliches Merkmal kindlicher Entwicklung ein. Aus dieser Erkenntnis entwickelte sie ein pädagogisches Spielprogramm, das den kindlichen Eroberungs- und Forschungsdrang unterstützen soll.

„Es geht nicht um die Nachahmung vorgefertigter Übungen und Bewegungen wie beim Sport, sondern um das spielerische Ausprobieren und Erkunden von eigenen körperlichen Leistungen“, erklärt Peter Fuchs. Auch kritisiert er, dass in der heutigen Gesellschaft weniger Zeit zum Spielen sei, das dies aber elementar für die kindliche Entwicklung sei.

Das Programm nehme besonders Rücksicht auf die Individualität der Kinder. Es soll nämlich dabei primär nicht um einen Wettkampf gehen, sondern vielmehr um die Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstsicherheit gegenüber den eigenen Fähigkeiten. Kinder sollen nach Abschluss des Programms eigene Leistungen besser einschätzen können, so Fuchs.

Wie das in der Praxis aussieht, war am Mittwoch bei den Kindern mit den Holzgeräten nach kurzer Zeit zu beobachten: Manche sprangen, manche balancierten und manche lagen sogar auf dem Kippelholz. Selbst nach 20 Minuten schienen ihnen die Spielideen nicht auszugehen. Durch das Konzept soll die geistige, soziale und motorische Entwicklung der Kinder gefördert werden.

Bundesweit soll es bereits 60 Einrichtungen geben, die dem Konzept nachgehen. In Brandenburg unterstützt die Unfallkasse Brandenburg (UKB) Kitas bei der Umsetzung. Nach einjähriger Finanzierung der Geräte durch die UKB endet die Kooperation und die Geräte können von den Kitaträgern erworben werden. Ursprung des Konzeptes ist, dass Kinder besonders in der Grundschule unterschiedlich weit entwickelt sind. Die Fähigkeiten der Kinder sollen durch das Programm gestärkt werden. AK

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