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Seit dem frühen Mittwochabend sucht die Polizei einen 11-jährigen Jungen.

© dpa

Kino in Potsdam evakuiert: Wütende Kinobesucherin sorgte für Großeinsatz

UPDATE Eine verärgerte Kinobesucherin sorgte am Samstagabend in Potsdam für einen Großeinsatz. Die Polizei evakuierte einen Saal im UCI, ein Sprengstoffhund war im Einsatz. Die Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet. Das Kino will die betroffenen Gäste nun entschädigen.

Potsdam - Eine wütende Kinobesucherin hat am Samstag im UCI-Kino in den Bahnhofspassagen für einen Polizeigroßeinsatz gesorgt. Ein Kinosaal wurde evakuiert, ein Sprengstoffspürhund kam zum Einsatz. Gefunden wurde nichts. Zu Schaden kam niemand. Die Polizei ermittelt nun wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten gegen die Frau.

Kinobesucherin soll geschimpft und gedroht haben

Wie die Polizei mitteilte, hatte die 52-jährige Niederländerin am Samstag gegen 19.15 Uhr offenbar aus Verärgerung über andere Kinobesucher kurz vor Ende der Vorstellung laut geschimpft. Gezeigt wurde der neue Batman-Film "Batman v Superman". Einige Kinobesucher wollen gehört haben, dass die Frau in englischer Sprache gerufen habe, dass sie alle töten werde. Danach verließ sie mit einem großen Rollkoffer die laufende Vorstellung. Mehrere Kinobesucher verließen den Saal ebenfalls und verständigten das Personal. Daraufhin wurde die Filmvorführung unterbrochen und der Saal durch den Kinobetreiber geräumt. Andere Säle waren nicht betroffen. Bundes- und Landespolizisten nahmen die Frau noch im Bahnhof fest.

Aus Sicherheitsgründen sei dann der Kinosaal durchsucht worden, wobei auch ein Sprengstoffspürhund zum Einsatz kam. Es wurden keine gefährlichen Gegenstände gefunden. Auch bei der Durchsuchung der Dame und ihres Koffers fand die Polizei nichts Ungewöhnliches. Am Sonntag wurde ein Arzt zur Klärung der psychischen Verfassung der Frau hinzugezogen.

Nach PNN-Informationen ist es der erste derartige Vorfall in dem Potsdamer Kino. Auch bei der UCI-Zentrale in Bochum hat man bisher noch keine Erfahrungen mit Drohungen im Kinosaal machen müssen, wie Unternehmenssprecher Claas Eimer auf PNN-Anfrage sagte. Die Mitarbeiter seien aber generell angehalten, sehr aufmerksam zu sein und Vorfälle oder Verdachtsmomente sofort zu melden, das gelte auch für die Aufnahme von Besuchermeldungen - wie jetzt in Potsdam. Es bestehe eine enge Verbindung zur Polizei, die im Ernstfall schnell hinzugezogen werde, so der Sprecher.

Freikarten für die betroffenen Besucher

Die am Samstag in Potsdam betroffenen Kinogäste sollen nun entschädigt werden, kündigte der Unternehmenssprecher gegenüber den PNN an. Bereits am Samstagabend seien schon Freikarten ausgehändigt worden. Besucher, die noch keine Freikarte erhalten hätten, bekämen diese nun gegen Vorlage ihrer Kinokarte, so Eimer: "Auch wenn wir den Vorfall ja nicht verursacht haben, möchten wir so sicherstellen, dass alle Besucher den Film auch in voller Länge genießen können."

Erst im Juni 2015 hatte in Bremen ein Missverständnis für einen Großeinsatz in einem Kino gesorgt: Eine Mutter hielt die SMS ihres Sohnes irrtümlich für einen Hilferuf, die Polizei ließ daraufhin elf Kinosäle räumen. In den USA ist es bereits mehrfach zu Schießereien in Kinos gekommen. In Aurora im Bundesstaat California starben im Jahr 2012 zwölf Menschen und weitere 58 wurden verletzt, als ein 24-Jähriger eine Tränengasgranate zündete und mit mehreren Gewehren in die Menge schoss. Im vergangenen Juli starben drei Menschen bei einer Schießerei in einem Kino im US-Bundesstaat Louisiana.

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