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Die freien Träger bezweifeln, dass die Stadt besser Kitas betreiben könnte, als sie selbst.

© Monika Skolimowska/dpa

Kinderbetreuung in Potsdam: Träger kritisieren Pläne für kommunale Kitas

Freie Träger haben ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie Kritik an der Stadt und ihrem Projekt eigener Kitas üben. 

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Harsche Kritik äußern freie Kitaträger an dem im September von den Stadtverordneten gefällten Grundsatzbeschluss, dass die Stadt Potsdam wieder eigene Kitas betreiben will. In dessen Begründung werde „die wesentliche Rechtsgrundlage nicht benannt“, heißt es in einem Positionspapier der AG 78 Kita. Das Gremium mit Vertretern der Potsdamer Jugendhilfeträger ist nach dem entsprechenden Paragrafen im Sozialgesetzbuch benannt. Die Arbeitsgemeinschaft stellt zudem die Fähigkeit der Stadt infrage, Kitas besser zu betreiben als sie selbst. In dem zweiseitigen Schreiben wird aus eben jenem Gesetzbuch zitiert. Im Gesetz heißt es sinngemäß, die Stadt solle davon absehen, Einrichtungen zu betreiben, die auch von Trägern der freien Jugendhilfe geschaffen werden könnten. Eine erforderliche Bedarfsermittlung habe nicht stattgefunden, kritisiert die Arbeitsgemeinschaft.

"Häufig fehlerhaft"

Deutliche Worte findet die AG für die Arbeit der Verwaltung im Kitabereich: „Viele Prozesse können von der Verwaltung der Landeshauptstadt nicht zufriedenstellend begleitet, initiiert oder nur ermöglicht werden.“ Vorlagen der Stadt dauerten häufig länger als vereinbart, „sind häufig fehlerhaft und werden kurze Zeit später neu versandt“, heißt es. Die Schlussfolgerung: „Warum und wie sollte jetzt eine zusätzliche Großaufgabe der Verwaltung zur Verbesserung der Situation in der Kindertagesbetreuung in der Landeshauptstadt beitragen können?“
Laut Stadtsprecherin Christine Homann hat die Verwaltung das Papier zur Kenntnis gekommen. Die Sozialbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) werde im Jugendhilfeausschuss in der kommenden Woche dazu das Gespräch suchen.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Clemens Viehrig stellte sich hinter die Träger. „Jetzt rächt sich, dass im Jugendhilfeausschuss keine grundsätzliche Debatte zu kommunalen Kitas geführt wurde“, erklärte er in einer Mitteilung. 

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