zum Hauptinhalt

Kinderbetreuung in Potsdam: Mehr Geld und Freizeit für Tagesmütter

Die Stadt nimmt die Kürzung von Pauschalen zurück. Die sogenannte betreuungsfreie Zeit soll von 24 auf 30 Tage steigen.

Potsdam - Die mehr als 90 Tagesmütter und -väter in Potsdam sollen mehr Urlaub und Geld für ihre Arbeit mit Kindern erhalten. Das hat die Sozialverwaltung von Dezernent Mike Schubert (SPD) dem Jugendhilfeausschuss vorgeschlagen, der dazu am Donnerstag in einer Woche tagt. Demnach soll insbesondere die sogenannte betreuungsfreie Zeit von 24 auf 30 Tage steigen. Zudem wird die zuletzt deutlich gekürzte Pauschale für Sachkosten pro Kind auf 101 Euro pro Monat wieder etwas angehoben, jetzt beträgt sie 81 Euro. Das entspricht einem Anstieg von knapp 25 Prozent und soll die Stadt laut der Beschlussvorlage rund 105 000 Euro kosten. Profitieren würden etwa 440 Kinder. Das nötige Geld sei bereits im Haushalt für 2018/2019 enthalten, hieß es. In der auch rückwirkend zum 1.  Januar 2018 geltenden Erhöhung mit enthalten sei erstmalig auch eine Pauschale für mittelbare pädagogische Arbeit – etwa Elterngespräche oder die Dokumentation zur Entwicklung der betreuten Kinder.

Die deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen resultiert aus einer von der Sozialverwaltung vorgenommenen Evaluation. Anlass war die bereits im vergangenen Jahr geäußerte Kritik von Tagesmüttern, man werde nicht leistungsgerecht bezahlt. Damals hatte die Stadt zwar die Betreuungspauschalen für die Kinder um sechs Prozent im Schnitt erhöht – etwa für zehn Stunden von jetzt 600 auf 630 Euro pro Monat. Gekürzt wurde aber bei der Pauschale für Sachaufwendungen, die von 150 auf besagte 81 Euro pro Kind und Monat sank. Schon damals zweifelten Kritiker, dass das reicht – zumal sich die Verwaltung an den Kosten von größeren Kitaträgern orientiert hatte, die allerdings deutlich mehr von Rabatten oder angestelltem Verwaltungspersonal profitieren können, anders als selbstständige Erzieher. Als Kompromiss hatte man sich auf eine Überprüfung verständigt, inwiefern die ausgehandelten Pauschalen ausreichend seien. Für die nun geplante Rücknahme habe man sich unter anderem aus Qualitätsgründen entschieden – und um den Beruf attraktiver zu machen. Bekanntlich ist Potsdam beim Thema Kinderbetreuung derzeit auf jeden freien Platz angewiesen.

* In einer ersten Version des Textes war die Rede davon, die Erhöhung gelte rückwirkend zum 1. April 2017. Dabei ist den PNN ein Fehler unterlaufen. Es muss heißen, rückwirkend zum 1. Januar 2018. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false