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Landeshauptstadt: „Kein Engpass“

BBU: Potsdamer Wohnungsmarkt ausgeglichen

Von Matthias Matern

Der Mangel an günstigem Wohnraum in Potsdam wird weiterhin ein Thema bleiben. Nach dem Land hat nun auch der Bund abgewunken. Mit Verweis auf die Haushaltslage sprach sich Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) gestern gegen eine Förderung durch den Bund zum Bau von neuen Wohnungen in Ostdeutschland aus. Bereits im Frühjahr erteilte Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) der Landeshauptstadt eine Absage. Für den Bau neuer Wohnungen werde es vom Land keine Fördermittel geben. Es sei Aufgabe der Kommunen, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Damals hatten Wohnungsbaugenossenschaften und Stadtpolitik die Unterstützung des Landes gefordert.

Schon jetzt gilt der Wohnungsmarkt der Landeshauptstadt als hart umkämpft, gerade einmal drei Prozent beträgt der Leerstand in der Stadt. Die Preise für Eigentumswohnungen sind in den vergangenen Jahren ebenfalls rapide angestiegen. Im vergangenen Jahr ging die teuerste Immobilie für rund 4000 Euro pro Quadratmeter über den Tisch. Und der Bedarf wird noch steigen, nach aktuellen Schätzungen auf etwa 13 000 Wohnungen bis 2020. Denn für das Berliner Umland rechnet das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit einem Bevölkerungszuwachs von vier Prozent. Dabei muss sich alleine die Stadt Potsdam in den kommenden Jahren auf mehr als 10000 neue Einwohner einstellen.

Eine Förderung zum Wohnungsbau durch Land oder Bund hält indes David Eberhart, Sprecher des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), nicht für notwendig und widerspricht damit einigen seiner Mitglieder. „Einen Engpass am Potsdamer Wohnungsmarkt sehe ich nicht.“ Im Vergleich zu westdeutschen Städten sei der Markt vielmehr als ausgeglichen zu bezeichnen. Zudem bleibe abzuwarten, ob die jüngste Bevölkerungsprognose überhaupt zutreffend sei. In Potsdam gehören elf Wohnungsunternehmen dem BBU an, die zusammen rund 55 000 in der Stadt verwalten.

Für eine erste Linderung des akuten Wohnraummangels könnten sich zumindest die Pläne des städtischen Unternehmerverbundes „Pro Potsdam“ erweisen. Insgesamt 300 neue Wohnungen will die stadteigene Gesellschaft dieses Jahr bauen lassen. Die Kosten für die Neubauten schätzt „Pro Potsdam“ auf mehr als 20 Millionen Euro. Entstehen sollen die neuen Wohnungen unter anderem im Bornstedter Feld und nahe dem Filmpark Babelsberg. Matthias Matern

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