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Der historischen Lichthof des Karstadt-Kaufhauses in der Brandenburger Straße in Potsdam.

© Nestor Bachmann/dpa

Update

Karstadt-Kaufhaus in Potsdam: Filialleiter sieht Chancen für Erhalt des Potsdamer Karstadt

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) will um den Erhalt des Warenhauses in der Brandenburger Straße kämpfen. Entscheidend könnte das Agieren der Besitzer der Immobilie sein.

Potsdam - Potsdams Karstadt-Filialleiter Michael Noss hat Hoffnung, dass die Filiale erhalten bleiben kann. „Seit letzter Woche gibt es intensive Gespräche mit dem Vermieter“, sagte er am Dienstagabend in der Sondersitzung zum Thema Karstadt des Potsdamer Bauausschusses. „Wir sind weit fortgeschritten, aber es gibt noch kein Ergebnis.“ Der Vermieter habe aber Verständnis gezeigt. Außerdem sei Karstadt-Eigner René Benko bereit, einen Beitrag zu leisten für Filialen, die aus sich selbst heraus erfolgreich sind. „Ich glaube, dass wir damit ganz gut die Kurve kriegen können“, sagte Noss.

Unterdessen treibt das Rathaus die Bemühungen voran, eine Lösung für das von der Schließung bedrohte Karstadt-Warenhaus in der Brandenburger Straße zu finden. Wie die Stadtverwaltung am Dienstag auf PNN-Anfrage mitteilte, habe Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Montag mit Vertretern der Eigentümergesellschaft der Immobilie gesprochen. Dies sei sehr konstruktiv verlaufen. Der Oberbürgermeister habe mit den Vorzügen Potsdams geworben, hieß es. Es sei vereinbart worden, sich noch in dieser Woche ein weiteres Mal zu treffen. 

Miethöhe ist wichtiges Thema

Zum genauen Inhalt der Gespräche machte das Rathaus keine Angaben. Allerdings dürfte es dabei auch um die Höhe der Miete für das repräsentative Stadtpalais gegangen sein. Wie berichtet hatte Schubert über diese Frage zuvor bereits in einer Runde mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) und der Gewerkschaft Verdi gesprochen. Anschließend hatte es geheißen, dass Karstadt einen vergleichsweise hohen Anteil seines Umsatzes für die Miete an der Potsdamer Flaniermeile aufwenden muss. In Rathauskreisen wird es als gutes Zeichen bewertet, dass die Eigentümergesellschaft überhaupt darüber diskutieren will. 

Potsdam sorgt sich im Fall einer Schließung um die Attraktivität der Innenstadt als Einzelhandelsstandort. Das Karstadt-Kaufhaus wurde bisher immer als Magnet oder Frequenzbringer angesehen, von dessen Kundschaft auch andere Einzelhändler in der Umgebung profitieren. Auch die Eigentümer der Immobilie dürften ein Interesse haben, Karstadt zu halten. Andere Einzelhandelsketten mit einem ähnlich großen Flächenbedarf sind rar. Und mit einer leerstehenden Immobilie verdient auch der Eigentümer kein Geld. 

Stadt will 2,5 Millionen Euro investieren

Wie berichtet kann das Potsdamer Karstadt mit seinen rund 200 Mitarbeitern auf steigende Umsätze verweisen, zudem plant die Stadt rund 2,5 Millionen Euro zu investieren, um die Brandenburger Straße attraktiver zu machen. 
In der vorletzten Woche war bekannt geworden, dass bundesweit rund 60 Karstadt-Filialen schließen sollen, darunter auch das Warenhaus in der Brandenburger Straße. Dies hatte der Insolvenzverwalter bekanntgegeben. Wie berichtet hatten binnen Jahresfrist bereits Starbucks, C&A, WMF und auch Leonardo ihre Standorte in der Brandenburger Straße geschlossen. 

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