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Sprungbrett. Bei der Ufa begannen schon viele Karrieren.

©  Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Karrieresprung für Dietmar Woidke

Beim Besuch der Ufa-Studios in Babelsberg ließ sich der Ministerpräsident gleich für GZSZ verpflichten

Erst am Mittwoch hatte der Fernsehsender RTL den Schauspieler Philipp Christopher als neuen Fiesling für seine Langzeit-Erfolgsserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) angekündigt – jetzt könnte die von der Potsdamer Ufa produzierte Serie noch mehr Zuwachs bekommen. Bei seinem Besuch mit Rundgang durch die Studios am Donnerstag ließ sich Ministerpräsident Dietmar Woidke, auf einen möglichen Gastauftritt angesprochen, nicht lange bitten. Kein Wunder, unter den SPD-Politikern hat das fast schon Tradition. Woidkes Vorgänger Matthias Platzeck eröffnete dort 2006 das Serien-Café „Mocca“, vor ihm standen schon sein Vorgänger Manfred Stolpe, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und – damals Noch-nicht-Kanzler – Gerhard Schröder vor der GZSZ-Kamera. Ein Karriere-Sprungbrett also?

Woidke war skeptisch: „Der Grad zwischen berühmt und berüchtigt ist ja schmal.“ Einen Termin könne man ja trotzdem vereinbaren. Zu den eingefleischten Serien-Guckern zählt er sich nicht: „Das übernimmt meine Tochter.“ Nach Potsdam gekommen war Woidke im Zuge seiner Besuche bei den Landräten und Oberbürgermeistern des Landes. „Potsdam ist als Landes- und Filmhauptstadt da ja ein bisschen eine Ausnahme“, sagte sein Regierungssprecher Thomas Braune. Schließlich ist die Filmindustrie in Brandenburg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, also lag es nahe, sich beim Treffen mit Jann Jakobs (SPD) auch ein Studio anzugucken. Wo es am Standort hakt, welche Wünsche die Ufa an das Land hat – diese Gespräche hatten schon vorher mit Ufa-Chef Wolf Bauer unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden.

GZSZ läuft seit 1992 und mittlerweile mehr als 5 400 Folgen gut – ein neues Serienformat auf den Markt zu bringen sei aber immer ein Risiko, sagte Studio Babelsberg-Chef Carl Woebcken. Gar nicht wegen dieser ewigen Kritik an den deutschen TV-Serien, die einfach nicht zu vergleichen seien mit dem, was die USA liefern. „Wir sind hier sowohl technisch als auch, was die Geschichten angeht, auf der Höhe der Zeit.“ Kompliziert sei es, weil die Formate bei den Sendern oft nicht lang genug liefen, die Zuschauer zu wenig Zeit hätten, sich auf die Serie einzulassen. Umso stolzer sind sie bei der Ufa jetzt, dass ab Mai die Dreharbeiten für eine Adaption der australischen Serie „Wentworth“ starten, die in einem Frauenknast spielt. Sozusagen die Fortsetzung von „Hinter Gittern“, die Ufa produziert „Wentworth“ für RTL. alm

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