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Landeshauptstadt: Kann denn Tempo Sünde sein? Ex-Justizministerin wirbt mit Blitzerfoto für Wahl

Der Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters beschert der brandenburgischen Landeshauptstadt jetzt den ersten Aufreger. Ausgerechnet die CDU-Kandidatin und ehemalige Justizministerin des Landes Brandenburg, Barbara Richstein, wirbt mit einem Plakat, das einem Blitzerfoto nachgestellt ist.

Von Sandra Dassler

Der Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters beschert der brandenburgischen Landeshauptstadt jetzt den ersten Aufreger. Ausgerechnet die CDU-Kandidatin und ehemalige Justizministerin des Landes Brandenburg, Barbara Richstein, wirbt mit einem Plakat, das einem Blitzerfoto nachgestellt ist. Darauf steht „Mehr Tempo für Potsdam!“ Ehemalige Kollegen in den Ministerien und vor allem bei der Polizei finden das zumindest „geschmacklos“. Immerhin hatte Brandenburgs Innenminister Rainer Speer (SPD) erst kürzlich gefordert, flächendeckende Geschwindigkeitskontrollen angesichts der vielen Verkehrstoten durch Raserei beizubehalten.

Richsteins Konkurrent und Kandidat der Linken, Hans-Jürgen Scharfenberg, sagt: „Die Werbung mit einem Blitzerfoto ist auf jeden Fall nicht sehr geschickt – auch wenn Frau Richstein ausdrücklich betont, dass sie damit natürlich nicht alle Bürger in Potsdam dazu aufrufen will, die vorgeschriebene Geschwindigkeit nicht einzuhalten.“

Barbara Richstein selbst kann die Kritik am Plakat nicht nachvollziehen: „Potsdam braucht wirklich mehr Tempo, es ist in den vergangenen zehn Jahren in einen Dornröschenschlaf gefallen“, sagt sie. Da ja ausgerechnet den Christdemokraten und dem damaligen Landesinnenminister, Jörg Schönbohm (CDU), immer vorgeworfen worden sei, allzu streng mit Geschwindigkeitssündern umzugehen, habe man das Motiv auch als leichte Selbstironie verstanden. Natürlich sei das Foto nicht echt und die CDU für die Einhaltung der Gesetze. Die Oberbürgermeisterwahl in Potsdam findet am 19. September statt. Sandra Dassler

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