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Das Jugendkulturzentrum "Freiland" in Potsdam.

© Andreas Klaer

Kampfsport-Wochenende in Potsdam: Erneut Antifa-Training im Freiland

Obwohl der Brandenburger Verfassungsschutz ein Antifa-Kampftraining im Potsdamer Freiland im vergangenen Jahr kritisiert hat, gibt es in diesem Jahr eine Neuauflage. 

Potsdam - Im linksalternativ geprägten und von der Stadt mit 190.000 Euro pro Jahr geförderten Jugendzentrum „Freiland“ soll dieses Jahr wieder ein antifaschistisches Kampfkunst-Festival stattfinden – trotz Kritik des Verfassungsschutzes im Land Brandenburg. Das hat der Veranstalter, die Berliner Initiative „Randgestalten“, nun auf seiner Internetseite bekannt gegeben, als Datum ist 12. bis 14. Juni angegeben. Geworben wird mit einem Comicbild, auf dem eine Maus einer Katze mit einem Hammer auf den Kopf schlägt. Daneben steht der Szene-Spruch: „Let’s fight white pride“ (Lasst uns den weißen Stolz bekämpfen), darüber das Bild zweier rot-schwarzer Boxhandschuhe. 

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verfassungsschutz die Veranstaltung in seinem Bericht auflistet – als Beispiel dafür, wie sich die linksautonome Szene intern auf „körperliche Auseinandersetzungen“ mit Rechtsextremen vorbereitet. Dadurch sinke auch die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung, so die Behörde. Die Einschätzungen hatten bei der Potsdamer CDU für Irritationen gesorgt, die AfD forderte sogar einen Förderstopp.

Laut Innenministerium gilt das Freiland nicht als "Szeneobjekt gewaltorientierter Linksextremisten“

Das Freiland hatte sich gegen die Kritik gewehrt. Es handele sich um ein Kampfsport-Event zur Selbstverteidigung – um sich vor Gewalterfahrungen zu schützen. Nach der Kritik hatte die Stadtverwaltung jeweils Stellungnahmen des Freilands und des Verfassungsschutzes angefordert, wie Kulturdezernentin Noosha Aubel (parteilos) am Mittwochabend im Hauptausschuss ausführte. Allerdings habe die Behörde darum gebeten, die Stellungnahmen nicht gleichwertig zu verlesen und daher keine Freigabe erteilt. Zu einem Gesprächsangebot der Behörde habe es von dort noch keine Terminrückmeldung gegeben, so Aubel weiter.

Gleichwohl hatte das dem Verfassungsschutz übergeordnete Innenministerium des Landes bereits im vergangenen November auf AfD-Anfrage erklärt, beim Freiland handele es sich nicht um ein „Szeneobjekt gewaltorientierter Linksextremisten“, auch seien „öffentlich“ auf dem Gelände bislang „keine extremistischen Veranstaltungen beworben“ worden.

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