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Landeshauptstadt: Kampf dem Müll

Das Potsdamer Rathaus will verstärkt gegen Abfall in Potsdams Erholungsgebieten vorgehen. Dabei sollen auch Schilder helfen

Die Stadtverwaltung will verstärkt gegen weggeworfene Verpackungen, Flaschen und Essensreste in Potsdamer Erholungsgebieten vorgehen. So sollen beim Uferweg am Templiner See, auf dem Bassinplatz, dem Platz der Einheit, der Freundschaftsinsel, in den Welterbeparks und am Rad- und Gehweg entlang der Nuthe „kurzfristig“ die Entleerungs- und Reinigungsturni nochmals erhöht werden, kündigte die Stadtverwaltung jetzt in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des CDU/ANW-Stadtverordneten Clemens Viehrig an. In den genannten Bereichen „treten besonders in der Zeit von April bis September erhebliche Vermüllungen auf“, so die Stadt. Wie berichtet hatten seit Beginn der Freiluftsaison die Beschwerden über Müll wieder zugenommen. Betroffen sind etwa Flächen am Heiligen See und der Babelsberger Park.

Zugleich will das Rathaus die von den Stadtverordneten vor zwei Jahren initiierte Sauberkeitskampagne für Potsdam erweitern, für die eigens ein „Runder Tisch Stadtbild“ ins Leben gerufen wurde (PNN berichteten). In der Antwort an Viehrig heißt es, für den Herbst sei in einem noch nicht näher genannten Wohnviertel eine erste Kiezkooperation zur Müllvermeidung geplant. In die Kooperation sollen Schulen, der Verkehrsbetrieb, die Stadt und der zuständige Stadtteilbeirat einbezogen werden. Ohnehin werde seit Anfang des Jahres das Angebot zur Beratung und Umweltbildung an Kitas, Schulen und Horten ausgebaut. „Dies soll ein stärkeres Bewusstsein der Kinder für den richtigen Umgang mit Abfall fördern und eine Sensibilisierung rund um dieses Thema bewirken“, so das Rathaus. Es gebe auch Überlegungen zur Gestaltung von Altkleidercontainern – damit sie nicht mehr plakatiert oder beschmiert werden.

Ebenso berichtet das Rathauspapier von einer weiteren Aktion, die sich aus dem Runden Tisch zum Stadtbild ergeben habe. So habe man an Schwerpunkten, an denen häufig illegale Abfallablagerungen vorkommen, Schilder mit dem Hinweis „Das ist unser Potsdam und nicht Ihr Müllplatz“ im öffentlichen Straßenland aufgestellt – unter anderem am Pfingstberg, Am Upstall in Fahrland, An der alten Zauche am Schlaatz, am Baggersee Am Stern oder in der Kastanienallee in Potsdam-West. Nun solle diese Botschaft auch an Trafostationen der Energie und Wasser Potsdam (EWP) angebracht werden, wenn dort regelmäßig Müll abgeladen wird, hieß es.

Auch weitere Maßnahmen werden benannt: So habe man im stadtweit verteilten Abfallkalender 2018 nochmals auf den korrekten Umgang bei der Entsorgung von Sperrmüll, Elektrogeräten und Schrott hingewiesen. Auch hätten sich in diesem Jahr schon rund 20 Initiativen an den jährlichen Frühjahrsputzaktionen in Potsdam beteiligt – das Rathaus habe dafür Abfallsäcke, Container, Arbeitshandschuhe, Greifer und Warnwesten zur Verfügung gestellt. Zudem habe man unter anderem 84 zusätzliche Edelstahlpapierkörbe im Stadtgebiet aufgestellt und auch die Anzahl der Hundekottütenspender auf 131 erhöht.

Und noch etwas merkt das Rathaus an: Auch der Verkehrsbetrieb habe an seinen besonders häufig genutzten Haltestellen wie am Hauptbahnhof oder am Campus Jungfernsee sieben sogenannte Pressmüllbehälter mit Solar-Antrieb einbauen lassen. An diesen Luxusmülltonnen – das Modell heißt Presshai – hatte der Steuerzahlerbund vergangenes Jahr heftige Kritik geübt, unter anderem wegen der Anschaffungskosten von rund 10 000 Euro. Die Stadt hatte die Anschaffung verteidigt und auf die Vorteile verwiesen: So hätten diese Müllbehälter dank einer integrierten elektrischen Presse deutlich mehr Fassungskapazität, könnten mobil eingesetzt werden und seien einfacher zu warten.

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