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Peter Heydenbluth, Chef einer Recycling-Firma in Oranienburg (Oberhavel), ist seit 2017 Präsident der IHK Potsdam

© Sebastian Geyer

Kammer kämpft mit Folgen von Cyberattacke: Zweikampf um Potsdamer IHK-Spitze

Präsident Peter Heydenbluth strebt eine weitere Amtszeit an. Auch Unternehmerin Ina Hänsel will sich wohl zur Wahl stellen. Sie ist bereits im Präsidium der IHK Potsdam.

Potsdam - Die Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK), die seit Wochen mit den problematischen Folgen eines Hackerangriffs zu kämpfen hat, wählt am Mittwoch eine neue Führungsspitze. Es läuft auf eine Kampfkandidatur hinaus. Das bestätigte IHK-Sprecher Detlef Gottschling den PNN. Zur Wahl stellen wollen sich der bisherige Präsident Peter Heydenbluth, Geschäftsführer eines Recycling-Unternehmens aus Oranienburg, und die Unternehmerin und Expertin für erneuerbare Energien, Ina Hänsel, aus dem Landkreis Teltow-Fläming, hieß es. Sie ist bereits im Präsidium der IHK Potsdam und bei der Kammer auch Ausschussvorsitzende für Energie und Klimaschutz.

Die IHK vertritt die Interessen der Wirtschaft im Westen Brandenburgs, also von der Prignitz bis zum Fläming – insgesamt hat sie mehr als 80.000 Mitgliedsfirmen. Ihr Hauptsitz ist die Breite Straße in Potsdam. Heydenbluth führt die IHK als ehrenamtlicher Präsident seit dem Jahr 2017. In einem Interview mit der „Märkischen Allgemeinen“ erklärte er jüngst, mit gesunkenen Arbeitslosen- und positiven Ausbildungszahlen habe sich die IHK Potsdam zur Leitkammer in Ostdeutschland entwickelt. 

Computer-Systeme aller IHK-Standorte in Deutschland wurden heruntergefahren

Er wolle sich weitere Jahre „für wirksame Maßnahmen für die Fachkräftesicherung, für die Digitalisierung von Verwaltungen und Berufsschulen, moderne Infrastrukturen, nachhaltigen Klimaschutz und eine offene Gründerkultur stark machen“. Zugleich sprach er von einer zunehmend bedrohlichen Lage für viele Firmen: „Die Energiepreise schießen durch die Decke, Lieferketten sind unterbrochen und Exportwege sind verbaut.“ Jedoch seien Kontakte zu Russland erst wieder möglich, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen dort grundlegend ändern würden.

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Neben der allgemein schwierigen Lage mit Energiekrise und Inflation hat die Kammer aktuell mit schwerwiegenden Technikproblemen zu kämpfen. Denn nach einem mutmaßlichen Hackerangriff wurden Anfang August die Computer-Systeme aller IHK-Standorte in Deutschland heruntergefahren – auch in Potsdam. Seitdem funktioniert das Internet nicht mehr. Per E-Mail sind die Mitarbeiter dort nicht mehr erreichbar, nur noch per Telefon und Fax. 

Wann die Probleme behoben sein werden, konnte IHK-Sprecher Gottschling am gestrigen Montag noch nicht sagen. Der zuständige IT-Dienstleister in Dortmund arbeite daran, hieß es. Die Systeme waren vom Internet getrennt worden, um Schaden zu vermeiden und die Datensicherheit zu gewährleisten. „Die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen hat mittlerweile die Ermittlungen übernommen“, so die IHK.

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