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Die Auftaktveranstaltung zu "Jugend und Medien".

© PNN

Jugend und Medien: Journalismus verstehen - und mitmachen

Die Potsdamer Neueste Nachrichten machen Schule: Unsere medienpädagogische Initiative „Jugend und Medien“ ist gestartet. Dabei laden wir Schüler in der Region ein, die Zeitung als seriöse Nachrichtenquelle zu entdecken. Und sie dürfen auch selbst mitmachen.

Die Zeitung aufschlagen und sich am Frühstückstisch über die wichtigen Nachrichten informieren? Den meisten Schülerinnen und Schülern ist diese morgendliche Routine fremd. Nur etwa jeder Zehnte der Zwölf- bis 19-Jährigen greift täglich zu einer gedruckten Tageszeitung. Mit „Jugend und Medien“ haben die Potsdamer Neueste Nachrichten (PNN) nun eine Initiative ins Leben gerufen, die Schülerinnen und Schüler dazu einlädt, sich mit den Aufgaben und dem Wert von Journalismus auseinanderzusetzen und die Zeitung - ob digital oder gedruckt - als seriöse Informationsquelle für sich zu entdecken. Das große Ziel der Initiative ist es nicht nur, die Schüler mit dem Journalismus einer Tageszeitungs-Redaktion vertrauter zu machen. Angesichts allgegenwärtiger Social-Media-Blasen und Fake News geht es auch darum, die Jugendlichen im Umgang mit allen Medien und Quellen zu sensibilisieren und ihre Kompetenzen zu steigern.

Vier starke Partner für die Bildungsinitiative

Bereits im vergangenen Sommer legten die PNN gemeinsam mit dem IZOP-Institut Aachen - einer Einrichtung, die seit 1969 Medienkompetenzen von Kindern und Jugendlichen fördert - die Grundsteine für die Bildungsinitiative. Mit der Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam, dem Unternehmen Big Image Systems und der IHK Stiftung „Fachkräfte für Brandenburg“ unterstützen drei Partner aus der brandenburgischen Wirtschaft das Projekt - genau wie die F.C. Flick Stiftung, die sich aus Potsdam bundesweit gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz einsetzt.

„Den Potsdamer Neueste Nachrichten liegt der Bildungsauftrag, den wir als Tageszeitung haben, am Herzen“, sagt Verlagsleiterin Janine Gronwald-Graner. Das Projekt vermittle Schülerinnen und Schülern die notwendigen Kenntnisse, um Medienkompetenz zu erlangen. „Sie lernen, wie die Redaktion Informationen recherchiert und aufbereitet, wie man Fake News erkennt und was Demokratie mit unabhängigem Journalismus zu tun hat.“ Die Jugendlichen können bald auch an Wahlen teilnehmen, sich politisch einbringen und mitbestimmen, so Gronwald-Graner: „Dabei ist ein kritisches Hinterfragen von Informationen, gerade in den sozialen Netzwerken, unerlässlich.“

Woran erkenne ich Fake News?

Warum gibt es Pressefreiheit? Welche Aufgaben hat Journalismus? Wie arbeitet ein Journalist? Was soll und kann Berichterstattung bewirken - in der eigenen Stadt, aber auch bundes- und weltweit? Welchen Quellen kann ich vertrauen? Woran erkenne ich Fake News? Wie schreibe ich für die Zeitung? Antworten auf viele diese Fragen sollen sich die Jugendlichen bei dem Projekt „Jugend und Medien“ erarbeiten, sagt PNN-Chefredakteurin Sabine Schicketanz. „Wir in der PNN-Redaktion sind überzeugt, dass Medienbildung für Kinder und Jugendliche essentiell ist in einer Zeit, in der demokratische Werte zunehmend infrage gestellt werden.“ Die Redaktion will auch ihre tägliche Arbeit transparenter machen: Welche Regeln und Standards gelten, woher kommen Informationen, wie werden sie geprüft, wie läuft eine Recherche, was wird in welcher Form veröffentlicht?

Sieben Schulen aus Potsdam und Umgebung mit rund 250 Schülerinnen und Schülern der achten bis zwölften Klasse stehen nun mitten in der aktiven Projektphase. 14 Tage lang erhält jeder Schüler eine gedruckte Ausgabe der Potsdamer Neueste Nachrichten und ein kostenloses E-Paper-Abonnement für ein Jahr. Intensiv arbeiten sie mit unserer Zeitung im Unterricht, lernen deren Struktur und journalistische Textformen kennen, beobachten Themen über einen längeren Zeitraum oder diskutieren gemeinsam über aktuelle politische, wirtschaftliche oder kulturelle Ereignisse.

Das Schulprojekt vermittelt nicht nur umfangreiches Wissen über die Arbeit von Presse und Medien, sondern lässt die Schülerinnen und Schüler selbst zu Journalisten werden: Sie arbeiten zu selbst gewählten Recherchethemen, gehen vor Ort, führen Interviews und sammeln jede Menge Informationen. Wie hat sich die Kommunikation im Internetzeitalter verändert? Werden wir bald bargeldlos leben? Wie wird man ein Unternehmer? Diese und viele weitere Themen bearbeiten die Schüler journalistisch - von der Recherche bis zum druckreifen Text. Auch die Wirtschaftspartner der Initiative öffnen ihre Unternehmen für die Nachwuchsjournalisten und unterstützen sie bei ihrer kritischen Recherche. Die Artikel präsentiert jede Klasse schließlich auf einer solchen ganzen gedruckten Zeitungsseite und auch online auf der Themenseite „Jugend und Medien“ auf www.pnn.de.

Als Reporterinnen im Einsatz

Katharina Singer und Nadja Wegner von der Alfred-Nobel-Gesamtschule haben diese Aufgabe bereits gemeistert: Die beiden Schülerinnen der zwölften Klasse besuchten das Berufswahldinner der Industrie- und Handelskammer Potsdam und mischten sich als Reporterinnen in die Menge. „Der direkte Kontakt mit den Arbeitgebern hat uns einen spannenden Einblick in die Berufswelt gegeben“, erzählt Nadja Wegner.

Heike Kampe

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