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Ein leerer, abgesperrter Spielplatz

© Jil Baalmann

Jugend und Medien: Endlich Ruhe auf Deutschlands Kinderspielplätzen

Dass die Spielplätze während des Lockdowns im Frühjahr schließen mussten, empfand so mancher Deutscher sogar als angenehm. 

Seit einigen Wochen sind nun schon alle öffentlichen Aufenthaltsorte geschlossen, insbesondere die Kinderspielplätze. Tun uns die Kinder jetzt nicht leid? Natürlich, denn immerhin ist Deutschland doch ein sehr kinderfreundliches Land.

Kinder sind doch etwas Wunderbares. Einzigartig und faszinierend. Aber besonders, wenn sie nicht direkt bei einem sind. Denn NEIN! Wir sind eben doch nicht so kinderfreundlich, wie es viele oft behaupten. Statistisch gesehen sind wir das Schlusslicht beim Thema Kinderfreundlichkeit! Laut einer Studie des TV Senders “WELT” liegen wir ganz am Ende in der Rangliste von einer Umfrage, die in zehn Ländern durchgeführt wurde: in Dänemark, Spanien, den Niederlanden, Griechenland, Frankreich, der Schweiz, Österreich, im Vereinigten Königreich, Polen und in Deutschland. In dieser Reihenfolge stehen auch die Länder der Studie in puncto Kinderfreundlichkeit. 

Kein Lärm mehr

Aber wir haben ja auch unsere Gründe. Kinder machen schließlich auch Lärm, schreien und sind insgesamt doch eher Störfaktoren. Hat die Corona-Pandemie dann nicht etwas Gutes? Immerhin hat man jetzt Ruhe vor dem ständigen Lärm auf dem benachbarten Spielplatz, auf dem die Kinder von mittags bis abends herumtoben und kreischen. Und der Rasen kann auch endlich wieder wachsen, jetzt wo die Kinder im Haus spielen. Aber der Preis dafür, ist er das wert?

Internationale Todesfälle, in Potsdam 47 und anderswo noch viel mehr! Die Ansteckungszahlen steigen. Wir können kaum mehr aus dem Haus, und wenn doch, ist so einiges anders. Man muss Masken tragen, nur eine bestimmte Anzahl von Menschen darf in einen Laden, wenngleich nicht einmal alle Läden geöffnet haben. Man darf niemanden mehr treffen und man hat kaum noch soziale Kontakte außer mit den Menschen, mit denen man zusammenlebt. Und viele leben ja auch allein.

Lieber laut und belebt statt Corona

Wie sieht es nun mit der Akzeptanz der Kinder in der Nachbarschaft aus? Mögen es noch so viele sein. So mancher wohnt zwar direkt neben einem Kindergarten, einer Schule oder einem Spielplatz, aber soll es lieber laut und belebt sein, dass alle rauskönnen, als gäbe es keine weltweite Krankheit ohne langfristige Behandlung und deshalb an Covid-19 erkranken oder nicht?

Jil Baalmann

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