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Jüdischer Friedhof in Potsdam: Jüdische Kindergrabsteine als Gehwegplatten entdeckt

Auf dem Jüdischen Friedhof in Potsdam wurde ein alter mit Grabsteinen gepflasterter Weg entdeckt. Darunter sind auch zwei Kindergrabsteine.

Potsdam - Ein mit alten Grabsteinen gepflasterter Weg ist auf dem historischen Jüdischen Friedhof in Potsdam entdeckt worden. Bei Arbeiten für einen neuen Zugang zur Begräbnisstätte seien sie ans Tageslicht gekommen, sagte Norbert Blumert, Mitarbeiter der Heiligen Bruderschaft Chewra Kadischa, die sich um die rituelle Bestattung jüdischer Verstorbener kümmert. Die "Märkische Allgemeine Zeitung" hatte berichtet, dass der etwa sechs Meter lange Weg mit Grabsteinen - die Inschriften nach unten - gepflastert war.

Unter den Grabtafeln sind auch zwei Kindergrabsteine. Einer erinnert in deutscher und hebräischer Inschrift an Louis Wolff, 1846 im Alter von fünf Jahren gestorben. Der andere ist dem 1855 im Alter von neun Monaten gestorbenen Felix Ehrlich gewidmet.

Platten soll nun restauriert und dann wieder aufgestellt werden

In Abstimmung mit dem Denkmalschutz würden die Platten restauriert, sagte Blumert. Abschließend sollen sie würdevoll aufgestellt werden. Anhand der Sterbedaten und alter Friedhofsunterlagen konnte der frühere Platz der Gräber auf dem Areal auf dem sogenannten Kinderfriedhof lokalisiert werden. Unklar sei, wie auf den Gehweg gelangten.

Der Friedhof wurde Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt. Der letzte Grabstein wurde 1942 gesetzt. (dpa)

Gudrun Janicke

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