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Landeshauptstadt: Jeder Fünfte wählte nicht an der Urne

Briefwahl steigend / Potsdamer Erststimmen nahezu identisch mit 2002 / SPD verlor nur Uetz-Paaren

Briefwahl steigend / Potsdamer Erststimmen nahezu identisch mit 2002 / SPD verlor nur Uetz-Paaren Vier Tage pro Wahljahr sind Reiner Pokorny und Matthias Förster die wichtigsten Leute in der Landeshauptstadt. Vorbereiten, durchführen und nachbereiten heißt es rund um die Wahlsonntage für den Bereichsleiter Wahlen und Statistik Pokorny sowie den Kreiswahlleiter Förster. Beide machten gestern in einer ersten Bilanz deutlich, dass die Bundestagswahl in Potsdam bis auf einen zehnminütigen EDV-Ausfall während der Auszählung ohne Vorkommnisse verlief. Dabei hat die SPD in allen Stadtteilen außer Uetz-Paaren (Linke.PDS) bei der Zweitstimme die Mehrheit erhalten. Bei den Erststimmen setzte sich Rolf Kutzmutz (Linke.PDS) nur am Stern und in der Waldstadt II durch. Ansonsten spiegelte sich in der Landeshauptstadt die Wahl von vor drei Jahren in den Ergebnissen der Erststimmen wieder. Nur minimal veränderten sich die Prozentzahlen der drei Spitzenkandidaten Andrea Wicklein (SPD, 40,7 / -0,4 Prozent), Rolf Kutzmutz (Linke.PDS, 31,1 / -1) und Katherina Reiche (CDU, 17,1 / +0,1) dabei in der Stadt Potsdam. Jedoch legte Kutzmutz im gesamten Wahlkreis zu und rangiert nun als Zweiter hinter Wicklein, der 30041 Brandenburger im Wahlkreis mehr ihre Stimme gaben als Kutzmutz. Dennoch reicht dem PDS-Direktkandidaten ohne Landeslistenplatz dies nicht zum Einzug in den Bundestag. Dagegen werden Wicklein direkt und Reiche über die Landesliste der CDU im Deutschen Bundestag vertreten sein. Nicht geschafft hat es Joachim Gessinger (B90/Grüne), der bei den Potsdamer Briefwählern 7,6 Prozent und den Urnengängern 4,6 Prozent der Erststimmen, insgesamt 5,1 Prozent, für sich gewinnen konnte. Die Briefwähler seien laut Pokorny ohnehin eine immer stärker werdende Wählerfraktion. Inzwischen sind knapp 18 Prozent der 119969 Potsdamer Wähler (Wahlbeteiligung 78,8 Prozent) am Sonntag nicht persönlich ins Wahllokal gegangen, sondern haben ihre Kreuze in den Wochen davor hinterlassen. Die Zahl der Briefwähler stieg seit der Kommunalwahl vor zwölf Jahren von 2800 auf nun 17 710 Potsdamer. So seien laut Pokorny bereits eine Woche nach Versenden der Wahlscheine 5000 Rücksendungen eingegangen. Während Briefwähler nach Auszählung der Urnen oft eine Verschiebung des Ergebnisses mit sich brächten, sei es in diesem Jahr zu keinen großen Verschiebungen mehr gekommen, so der Statistik-Chef. Auch diese Stimmen wurden durch die 800 Wahlhelfer in Potsdam bis Sonntagabend 21 Uhr ausgezählt. Während in manchen Städten von Potsdam-Mittelmark und Teltow-Flämings bis zu zwei Stunden länger für die Zählung gebraucht wurde, haben die Helfer in Potsdam – mehr als zwei Drittel derer hätten sich freiwillig gemeldet, der Rest waren Verwaltungsangestellte – gut zusammengearbeitet, so der Kreiswahlleiter. Bei den Potsdamer Zweitstimmen hat die SPD ihren Spitzenwert in Waldstadt I und Industriegelände erreicht. 45,0 Prozent der Einwohner stimmten dort für Kanzler Gerhard Schröder. Das beste Ergebnis für Oskar Lafontaine und Gregor Gysi kommt aus Uetz-Paaren, die CDU und Angela Merkel wollten in der Berliner Vorstadt 25,6 Prozent der Wähler. Die Christdemokraten kamen dennoch vor allem in Potsdams neuen Ortsteilen über die 20-Prozent-Marke. Im Bundestrend lagen die Zahlen der FDP in vielen neuen Ortsteilen, die Grünen lagen nur in einem Stadtteil unter fünf Prozent.

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