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Jeanette Toussaint (Mitte) erhält in der Gedenkstätte Lindenstraße den Hexenbesen 2022 vom Autonomen Frauenzentrum Potsdam.

© Michaela Burkard

Jeanette Toussaint erhält „Hexenbesen“ 2022: Forscherin für die Frauen

Das Autonome Frauenzentrum Potsdam ehrt Jeanette Toussaint zur Walpurgisnacht mit einem "Hexenbesen". Die Ethnologin habe mit ihrem Engagement Frauen sichtbarer gemacht. 

Potsdam - Seit 1994 bekommt jedes Jahr zur Walpurgisnacht eine Frau vom Autonomen Frauenzentrum Potsdam einen "Hexenbesen" geschenkt, als Anerkennung für ihr Engagement. Jeanette Toussaint veröffentlichte im Jahr 2016 ein Buch über die 27 so geehrten Frauen – und hat nun selbst einen erhalten. „Jeanette Toussaint macht die Frauen sichtbar und eröffnet neue Perspektiven auf historische Ereignisse“, erklärt Heiderose Gerber aus dem Vorstand die Ehrung. Sie setze somit der männlichen Perspektive eine weibliche entgegen. 

Jeanette Toussaint, geboren 1964 in Potsdam, ist ausgebildete Gärtnerin und Floristin, studierte Europäische Ethnologie, Soziologie und Gender Studies in Berlin und arbeitet seit 2005 als freiberufliche Ethnologin in Potsdam. Sie war an einer Ausstellung zu Aufseherinnen des Frauen-KZ Ravensbrück beteiligt, forscht zu Frauen- und Geschlechtergeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, zu Nationalsozialismus und Nachkriegsjustiz ebenso wie zu Regional- und Kinogeschichte. 

Toussaint erforscht Geschichte der Potsdamer Frauenbewegung

Auch mit der Frauengeschichte in und um Potsdam beschäftigt sie sich seit Jahren, 2011 erschien ein Buch über Anni von Gottberg und die Bekennende Kirche. Für das Projekt „FrauenOrte“ im Land Brandenburg hat sie sich engagiert, auch bei dem Potsdamer Projekt „Frauenwahllokal“ zum 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts war sie maßgeblich dabei. 

Aktuell erforscht Toussaint die Geschichte der Potsdamer Frauenbewegung von 1989/90 – aus der auch das 1990 gegründete Frauenzentrum hervorging.

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