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Landeshauptstadt: Jakobs wird Pate der Voltaire-Schule Erste Potsdamer „Schule ohne Rassismus“

Die Voltaire-Gesamtschule wird Potsdams erste „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC). Die obligatorische Patenschaft für den Titel übernimmt Oberbürgermeister Jann Jakobs.

Die Voltaire-Gesamtschule wird Potsdams erste „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC). Die obligatorische Patenschaft für den Titel übernimmt Oberbürgermeister Jann Jakobs. Dies bestätigte gestern die Projektinitiatorin an der Schule, Deutschlehrerin Gabriele Woitalla, den PNN. „Die Plakette für den Titel ist schon da – nun wird es darum gehen das Motto weiter mit Inhalten zu füllen“, sagte Woitalla. Das Haus in der Lindenstraße ist nun eine von 19 Brandenburger Schulen, die den Titel „Schule ohne Rassismus“ tragen.

Damit kann die Stadtverwaltung einen ersten Erfolg für ihre vier geplanten Projekte gegen Rechtsextremismus verweisen, die sie sich nach der Attacke auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M. vorgenommen hatte (PNN berichteten). Allerdings engagiert sich die Voltaire-Schule schon länger: Vor zwei Jahren wurde die Idee geboren. „Wir haben uns unter anderem mit einer Ausstellung über Anne Frank und selbst geschriebenen Theaterstücken auf die Bewerbung vorbereitet“, sagte Woitalla. In diesem Jahr seien dann die für die Bewerbung nötigen Unterschriften von 70 Prozent aller direkten Angehörigen der Schule gesammelt worden. „Allerdings haben bis auf ganz wenige Ausnahmen wirklich fast alle unterschrieben“, sagte Woitalla. Das bundesweite „Schule ohne Rassismus“-Projekt gibt es seit 1995 und wird in Brandenburg vom Verein Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule getragen. Die Verleihung des Titels für die Voltaire-Schule wird am 4. Juli stattfinden.

Bereits eine Woche vorher wirbt die Stadt darum, dass sich noch mehr Schulen für den Anti-Rechts-Titel engagieren. Dazu soll am kommenden Dienstag, den 27. Juni, ab 17 Uhr eine Informationsveranstaltung im Stadthaus dienen, in der das „Schule ohne Rassismus“-Projekt allen Rektoren von Potsdam noch einmal vorgestellt wird.

Bei zwei der drei städtischen Projekten gegen Rechtsextremismus hakt es allerdings noch: So sei die Neufassung des Potsdamer Toleranzedikts noch in Arbeit und werde nicht wie angekündigt vor der Sommerpause fertig gestellt werden können, sagte Stadtsprecherin Regina Thielemann den PNN. Ebenso auf September verschoben wird in eintägiger Workshop zum Thema bürgerliches Engagement gegen Rechtsextremismus, der eigentlich Anfang Juli stattfinden sollte. „Leider konnten die Referenten wegen der WM nicht zu dem Juli-Termin gewonnen werden“, sagte Thielemann.

Zudem ist inzwischen die Vorbereitung einer Konferenz mit den sieben Partnerstädten Potsdams angelaufen, bei der über Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsextremismus diskutiert werden soll. „Die Städte werden nun angeschrieben“, so Thielemann. Henri Kramer

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