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Landeshauptstadt: Jakobs macht Bollhagen zur Chefsache Stadt „überrascht“ von Differenzen um Museum

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) macht das Bollhagen-Museum zur Chefsache. Nachdem die Hedwig-Bollhagen- Stiftung am Dienstag mitgeteilt hatte, dass sich die geplante Eröffnung des Museums für die Keramikkünstlerin in der Hermann-Elflein-Straße wegen Differenzen zwischen Stadt, Stiftung und dem Förderkreis Bollhagen-Gesellschaft auf unbestimmte Zeit verzögern wird, will Jakobs nun als Vermittler wirken.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) macht das Bollhagen-Museum zur Chefsache. Nachdem die Hedwig-Bollhagen- Stiftung am Dienstag mitgeteilt hatte, dass sich die geplante Eröffnung des Museums für die Keramikkünstlerin in der Hermann-Elflein-Straße wegen Differenzen zwischen Stadt, Stiftung und dem Förderkreis Bollhagen-Gesellschaft auf unbestimmte Zeit verzögern wird, will Jakobs nun als Vermittler wirken. Er sei von der Mitteilung der Stiftung „überrascht“ worden, erklärte Jakobs gestern im Hauptausschuss. Noch „vor Ostern“ wolle er gemeinsam mit Lothar de Maizière, dem Anwalt der Bollhagen-Erben, alle Beteiligten zu einem klärenden Gespräch einladen. Von Stiftungsseite hieß es gestern, man wolle am geplanten Standort für das Museum in Potsdam festhalten.

Auch die Landeshauptstadt stehe nach wie vor für das Projekt bereit, betonte Jakobs: „Wir haben versucht, Kontakt mit der Stiftung aufzunehmen, aber das ist uns leider nicht gelungen.“ Zu den Gründen für die Unstimmigkeiten sagte Jakobs: „Es gibt meiner Ansicht nach unterschiedliche konzeptionelle Vorstellungen.“ Dabei gehe es allerdings nicht um Fragen der geschichtlichen Aufarbeitung. Die Stadt hatte im vergangenen Jahr das Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) beauftragt, Bollhagens Rolle in der Nazi- Zeit in einer Studie zu klären. Daraufhin hatte sich die ursprünglich bereits im Sommer 2008 geplante Museumseröffnung bereits einmal verschoben.

Stiftungssprecherin Ursula Schirmer betonte gegenüber den PNN gestern, dass die jetzt angekündigte Verzögerung keine inhaltlichen Gründe habe: „Wir haben die Studie sehr unterstützt und finden es richtig und wichtig, so etwas zu tun.“ Die Verzögerungen seien „struktureller Art“: So müsse etwa geklärt werden, wie das Museum betreut werden soll, wer sich um Café und Laden kümmert und wohin die Gewinne fließen. Wichtig sei der Stiftung eine „nachhaltige Lösung“, betonte Schirmer: „Das ist bis Sommer nicht zu schaffen.“ Einen neuen Termin für die Eröffnung ließ sie allerdings offen.

Auch die Stadt wollte gestern keinen neuen Termin für die Eröffnung nennen. „Wir müssen die Gespräche abwarten“, sagte Stadtmarketingchefin Sigrid Sommer den PNN. Oberbürgermeister Jakobs bezeichnete die Situation als „sehr unbefriedigend“. Die Stadt habe bereits viel Geld investiert, allein 10 000 Euro für die Studie. Außerdem sei das Museumshaus „Im Güldenen Arm“ hergerichtet und die personelle Ausstattung zugesagt worden. „Ich fände es schade, wenn das Vorhaben scheitern würde“, so Jakobs.

Die Stadtverordneten hatten 2007 beschlossen, den Nachlass von Hedwig Bollhagen (1907-2001) dauerhaft in Potsdam auszustellen. Die Bollhagen-Stiftung als Unterorganisation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist Verwalterin des Nachlasses. Anlässlich des 100. Geburtstages der Künstlerin gab es 2007 bereits eine Bollhagen-Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG). jab/jaha

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