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Interview zum Pfingstberg-Fotowettbewerb: „Wir haben nach Motiven gesucht, die nicht ,Postkarte’ sind“

Regine Baeker saß in der Jury zum Fotowettbewerb des Pfingstbergs. Im PNN-Interview gibt sie Tipps, wie Hobbyfotografen besser werden.

Frau Baeker, Sie hatten als Jurymitglied über rund 50 Fotos vom Pfingstberg zu entscheiden. Wie geht man da vor?

Da guckt man erst mal auf bestimmte technische Anforderungen, da ging es nach dem Ausschlussprinzip: Bilder, die zum Beispiel total überbelichtet waren, wurden aussortiert. Dann ging es uns auch um die Umsetzung des Themas, „Romantischer Pfingstberg“. Ich verbinde die romantischen Momente auch mit den Besuchern auf dem Pfingstberg. Außerdem haben wir uns die Komposition, den Bildausschnitt genauer angesehen: War das jetzt interessant, verweilt man länger auf dem Bild oder ist es Standard? Wir haben nach Motiven gesucht, die nicht „Postkarte“ sind und die nicht jeder macht. Am Ende war es eine demokratische Entscheidung.

Als Mitglied im Förderverein Pfingstberg kennen Sie das Schloss sehr gut. Konnte Sie trotzdem ein Bild überraschen?

Das drittplatzierte Foto von Steven Ritzer fand ich toll.

Das Bild mit dem Hochzeitspaar auf einem der beiden Türme?

Ja. Ich habe selbst auch schon eine Hochzeit auf dem Pfingstberg fotografiert – und wir sind leider nicht auf die Türme gegangen. Als ich das Bild gesehen habe, habe ich gedacht: Warum bist du damals nicht auf diese Idee gekommen? Das Bild regt zum Weiterdenken an. Eine Hochzeit ist ja immer auch der Beginn von einem weiten Weg. Diese Weite kommt gut zum Tragen.

Was sind Ihre Tipps für Hobbyfotografen: Wie wird man besser?

Man sollte sich Gleichgesinnte suchen, vielleicht eine Fotogruppe, sodass man Kritik von außen bekommt und nicht nur für sich alleine herumprobiert. Ich empfehle, sich an Fotowettbewerben zu beteiligen. Mit dem Sammeln von „Likes“ bei Facebook allein kommt man nicht weiter. Man muss sich gute Foren suchen, sich mit Besseren vergleichen. Und Kritik annehmen. Sich zum Beispiel damit beschäftigen, wieso man einen Wettbewerb nicht gewonnen hat; wie die Siegerfotos aussehen. Und man muss seine Kamera beherrschen, Blende und Belichtungszeit selbst bestimmen können. Das lernt man in Workshops oder mit Fachliteratur.

Die Fragen stellte Jana Haase.

Zur Person: Regine Baeker, Jahrgang 1960, ist semiprofessionelle Fotografin und Mitglied im Pfingstberg-Förderverein. Die Potsdamerin gehörte zur fünfköpfigen Wettbewerbsjury.

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