zum Hauptinhalt

INTERVIEW: „Wenn nur 50 000 Besucher kämen, wäre ich enttäuscht“

Herr Joch, die Vorbereitungen für das Museum Barberini laufen seit November. Wie weit sind Sie?

Herr Joch, die Vorbereitungen für das Museum Barberini laufen seit November. Wie weit sind Sie?

Wir haben ein grundlegendes Konzept für das Ausstellungsprogramm entwickelt, das lange tragen kann – das war das Wichtigste. Unser Ziel ist es, dass das Museum mit vielfältigen Inhalten möglichst viele Leute anzieht. Wir wollen nicht abgehoben sein, kein Raumschiff, sondern mitten in der Stadt verankert. Wir versuchen, Themen zu finden, die auch Leute ansprechen, die nicht unbedingt nur der Kunst verbunden sind.

Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?

Geplant sind momentan drei Ausstellungen pro Jahr über jeweils ungefähr vier Monate. Sagen wir mal so: Wenn nur 50 000 Besucher pro Ausstellung kämen, wäre ich enttäuscht.

Für hochkarätige Ausstellungen brauchen Sie internationale Partner. Mit wem sprechen Sie derzeit?

Ich bin durch Europa und Asien gereist, bin vor wenigen Tagen aus Moskau zurückgekommen, werde demnächst nach Japan und in die USA fliegen. Ich habe viele Kollegen und Privatsammler getroffen und versuche, große, berühmte Sammlungen als Partner zu gewinnen. Bei meinen Gesprächen ist wahrlich ein bisschen Überzeugungsarbeit vonnöten, weil es ja noch gar kein Museum gibt, auf das ich verweisen könnte. Also muss ich von den Konzepten erzählen und von unseren Zukunftsplänen. Einige höchst interessante Kontakte haben sich sehr vielversprechend entwickelt. Leider kann ich jetzt noch keine Namen nennen, weil die konkreten Verträge noch ausstehen.

Wie sieht es mit der Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort aus, etwa dem Potsdam Museum? Gibt es da schon konkretere Pläne?

Noch nicht. Zu gegebener Zeit werden wir gerne nach Themen Ausschau halten, die sich für eine Zusammenarbeit eignen könnten. Wir werden ja Themen aufgreifen, die mit Geschichte zu tun haben, vielleicht ergeben sich so Anknüpfungspunkte.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit dem Stifter Hasso Plattner aus?

Die Zusammenarbeit ist sehr eng, wir verstehen uns wirklich gut. Die Zusammenarbeit ist insofern einfach, als Herr Plattner das Projekt mit einer großen Leidenschaft verfolgt. Es ist ihm eine Herzensangelegenheit. Das Schöne ist: Wir können uns gegenseitig in Begeisterung versetzen, zum Beispiel wenn wir über Stilrichtungen diskutieren oder spannende Bilder anschauen.

Die Fragen stellte Jana Haase. Die ungekürzte Fassung des Interviews lesen Sie auf www.pnn.de.

Peter Joch, Jahrgang 1962, ist künstlerischer Leiter des Museums Barberini. Der Kunsthistoriker leitete vorher die Kunsthalle Darmstadt.

Zur Startseite