zum Hauptinhalt

Interview über Nicht-Schwimmer: „Das Problem sind die fehlenden Hallenkapazitäten“

Herr Kessow, immer weniger Kinder lernen schwimmen, sagt die Polizei. Gilt das auch für Potsdam?

Herr Kessow, immer weniger Kinder lernen schwimmen, sagt die Polizei. Gilt das auch für Potsdam?

Das Interesse daran, schwimmen zu lernen, nimmt zum Glück wieder zu. Das Problem sind die zu geringen Hallenkapazitäten. Zwar ist Potsdam verglichen mit dem Rest des Landes noch recht gut versorgt, aber auch hier gibt es bereits Wartelisten.

Wie kann man das Dilemma lösen?

Im Prinzip nur durch die Erhöhung der Kapazitäten. In Potsdam hatten wir zum Beispiel Glück, dass der Chef des Dorint-Hotels uns das dortige Schwimmbecken für Seepferdchen- Frühschwimmerkurse zur Verfügung stellt. Generell wollen wir aber das Problem wissenschaftlich untersuchen lassen. Unser Bundesverband führt gerade eine Abfrage unter allen Landesverbänden durch, um herauszufinden, wie es in den einzelnen Bundesländern um die Schwimmhallenkapazitäten und die Schwimmausbildung bestellt ist.

Gibt es abgesehen von den fehlenden Hallen noch weitere Probleme?

Ja, denn uns fehlen auch Ausbilder, vor allem in ländlichen Regionen des Landes. Wenn wir dort Schwimmtrainer ausbilden, die ja immer ehrenamtlich für uns arbeiten, gehen viele irgendwann aus beruflichen Gründen weg. In Potsdam besteht dieses Problem zum Glück weniger, weil die Stadt wächst und die meisten mit ihren Familien auch hier bleiben. In Potsdam haben wir derzeit 15 Schwimmausbilder. Und 400 der landesweit 3300 Mitglieder des DLRG-Landesverbandes kommen ebenfalls aus der Landeshauptstadt.

Die Fragen stellte Peer Straube

ZUR PERSON: Peter-Michael Kessow, 61, war bis 2014 Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Berlin. Seit Oktober ist er Präsident des DLRG- Landesverbandes Berlin-Brandenburg.

Lesen Sie weiter: Der wachsende Wassertourismus in Potsdam bereitet Probleme >>

Zur Startseite