zum Hauptinhalt
Ex-Landespolitiker Rainer Speer (Ex-Innenminister und Ex-Finanzminister des Landes) ist Präsident von Babelsberg 03 - noch.

© Manfred Thomas

INTERVIEW: SVB-Präsident Rainer Speer: „Ich bleibe an Bord“

Herr Speer, die Situation bei Babelsberg 03 ist sehr ernst. Es gibt Vorwürfe gegen die Vereinsführung, Fans fordern den Rücktritt des Vorstands.

Herr Speer, die Situation bei Babelsberg 03 ist sehr ernst. Es gibt Vorwürfe gegen die Vereinsführung, Fans fordern den Rücktritt des Vorstands.

Das steht ja seit Wochen auf Spruchbändern.

Werden Sie nunmehr als Präsident zurücktreten?

Ich habe die Absicht, in meiner Funktion als Präsident alles dafür zu tun, den Verein aus den Turbulenzen herauszuführen und wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Es darf hier nicht das totale Chaos ausbrechen, das dann die Existenz des Vereins bedroht. So lange bleibe ich an Bord.

Vor acht Jahren gab es schon einmal ein Insolvenzverfahren gegen den Verein. Droht auch diesmal eine Insolvenz oder gar die Liquidation?

Das ist nicht gänzlich auszuschließen, aber momentan kein Thema. Wir erfüllen alle finanziellen Verbindlichkeiten, die Gehälter werden gezahlt, die Spieler bekommen ihr Geld und auch die Abgaben an die Berufsgenossenschaft werden gezahlt. Wir wollen die Saison ordentlich abschließen, dazu bedarf es noch einiger Anstrengungen.

Dennoch: Für die dritte Liga reicht das vorhandene Geld nicht – was ist sportlich möglich?

Wir müssen den Verein wieder auf eine ordentliche finanzielle Basis stellen, die uns dann klarmacht, was für den Verein sportlich machbar ist. Wir haben ja auch noch andere erfolgreiche Mannschaften, insbesondere im Nachwuchsbereich.

Wird es möglicherweise für die Regionalliga reichen oder werden sich die Fans von Babelsberg 03 künftig auf Spiele in der fünften Liga einstellen müssen?

Das muss noch geklärt werden. Wir haben Verträge und es gibt auch Verhandlungen mit weiteren Werbepartnern. Zugleich sind wir mit dem Deutschen Fußballbund im Gespräch, um zu klären, unter welchen Voraussetzungen was sportlich machbar ist. 

 

Könnte nicht die Stadt finanziell helfen?

Ein neuer Kredit nützt dem Verein nichts! Wir haben aus der Insolvenz einen Kredit von einer Million übernehmen müssen. Etwas ist davon abgetragen, neue Verbindlichkeiten, durch wen auch immer verbürgt, wären eine zusätzliche Belastung. Ich kann dazu nicht raten. Das Einzige, was seitens der Stadt helfen würde, sind Werbeverträge von Unternehmen – es gibt ja öffentliche. Die Debatten dazu sind ja allen vor Augen.

Die Fragen stellte Michael Erbach

Ex-Finanzminister Rainer Speer wurde 2003 Präsident des SVB. Unter der Führung des 51-Jährigen gelang der Aufstieg in die dritte Profi-Liga – jetzt droht der Zwangsabstieg.

Zur Startseite