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INTERVIEW: „Jeder fünfte Zehntklässler hat probiert“

Herr Schmolke, wie verbreitet ist der regelmäßige Konsum von illegalen Drogen unter Jugendlichen?Überwiegend wird von den Jugendlichen Cannabis in unterschiedlichen Formen konsumiert.

Herr Schmolke, wie verbreitet ist der regelmäßige Konsum von illegalen Drogen unter Jugendlichen?

Überwiegend wird von den Jugendlichen Cannabis in unterschiedlichen Formen konsumiert. Der Anteil der regelmäßigen Konsumenten ist über lange Jahre stabil zwischen zwei und drei Prozent. Größere Schwankungen gibt es hingegen beim sogenannten Probierkonsum. Der ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Nach der letzten Schülerbefragung haben knapp 20 Prozent der Potsdamer in der 10. Klasse schon einmal Cannabis probiert.

Wie sieht es mit anderen Drogen aus?

Solche Fälle gibt es natürlich auch. Das wissen wir aus der Beratung. Allerdings sind sie so selten, dass man den Konsum kaum statistisch erfassen kann. Und der Konsum bei jungen Erwachsenen ist kaum untersucht.

Was führt dazu, dass Jugendliche illegale Drogen konsumieren?

Zunächst mal eine gewisse Neugier. Die wichtigste Rolle beim Probierkonsum spielt der Freundeskreis, in dem sich Jugendliche regelmäßig aufhalten. Gehört es dort dazu, probieren Jugendliche es häufig aus. Ob der Konsum problematisch wird, hängt stark von indviduellen Faktoren ab. Die meisten lassen es ja auch sein oder konsumieren sehr selten.

Wer ist anfällig für eine Sucht?

Wenn der Konsum für Jugendliche zu einer scheinbaren Problembewältigung wird, kann er zur alltäglichen Erscheinung werden. Man verschafft sich so Entspannung, die man auf andere Art nicht bekommt. Das führt dazu, dass mehr konsumiert wird.

Was können Eltern tun, wenn sie merken, dass ihr Kind regelmäßig Drogen nimmt?

Sie sollten sich trauen, das Problem offen anzusprechen. Allerdings bringen Vorwürfe dabei gar nichts. Außerdem sollten sich Eltern informieren. Unterstützung bieten Beratungsstellen.

Rüdiger Schmolke (43) leitet die Suchtberatungsstelle Chill Out im Jugendkulturzentrum Freiland. Dort gibt es Beratung zu Drogenkonsum und Suchtprävention.

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