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Bernhard Knuth, Bürgermeister von Beelitz.

© Gérard Lorenz

Interview | Beelitz' Bürgermeister Bernhard Knuth: "75.000 Einwegmasken für die Beelitzer"

Die mittelmärkische Stadt Beelitz hat über 100.000 Schutzmasken angekauft, um sie kostenlos an die Einwohner zu verteilen. Die PNN sprachen darüber mit Bürgermeister Bernhard Knuth.

Von Birte Förster

Herr Knuth, in Beelitz verteilt die Stadtverwaltung seit vergangenem Freitag kostenlos Masken an die Bürger. Warum müssen die Beelitzer dafür nichts bezahlen?

Als die Maskenpflicht eingeführt wurde, haben wir uns gefragt, wie wir die Bürger aktiv unterstützen können. Viele standen vor der Frage, woher sie Masken bekommen sollen. Wir wollten ihnen daher die Möglichkeit geben, die Masken kostenlos zu bekommen. Die Fraktionsvorsitzenden haben die Idee mitgetragen. Schließlich ist uns die Gesundheit der Einwohner wichtig. In einer Stadt mit 12.000 Einwohnern ist das außerdem einfacher umzusetzen als zum Beispiel in Werder oder Teltow.

Welche Art von Masken verteilen Sie?

Jeder bekommt ein Paket mit sechs Einwegmasken und zwei FFP-II-Masken. Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Ortsvorsteher sowie ehrenamtliche Helfer verteilen diese noch am Dienstag und Donnerstag von 8 bis 18 Uhr sowie am Mittwoch von 8 bis 16 Uhr im Deutschen Haus in Beelitz. In Fichtenwalde werden die Masken noch am Dienstag von 8 bis 18 Uhr im Foyer der neuen Turnhalle verteilt. Über Listen, auf denen die Haushalte und die jeweilige Personenzahl aufgelistet sind, überprüfen wir, wer schon Masken bekommen hat. So versuchen wir Missbrauch zu vermeiden. Bisher ist es aber noch nicht vorgekommen, dass Haushalte versucht haben, sich doppelt zu versorgen.

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Wie viele Exemplare stehen der Stadt zur Verfügung?

Wir haben 30.000 FFP-II-Masken und 75.000 Einwegmasken für die Einwohner ab sechs Jahren. Es sind also ausreichend Masken da. Ein Teil davon ging auch an Pflege- und Seniorenheime, ambulante Pflegedienste, Kitas, die Feuerwehr sowie sonstige Einrichtungen der Stadt. Gewerbetreibende erhalten diese zum Selbstkostenpreis.

Wie ist es der Stadt denn gelungen, eine so große Menge an Masken zu beschaffen?

In der Stadt gibt es ein Unternehmen, dass enge Geschäftsbeziehungen nach China hat. Denen wurden Masken angeboten und sie fragten daher bei der Stadt nach, ob Interesse daran besteht. Bei der Lieferung hat es dann aber Verzögerungen gegeben. Die letzte Lieferung ist erst am Donnerstagabend eingetroffen, weil die Abfertigung durch den Zoll länger gedauert hat als geplant. Daher mussten die Verteiltermine auch noch einmal verschoben werden.

Wie hoch sind die Kosten?

Die Masken kosten insgesamt ungefähr 700.00 Euro. Die Stadt übernimmt die Kosten.

Wie kam die Aktion bisher bei den Bürgern an?

Die Resonanz ist überwältigend. Wir haben viele Rückmeldungen von Bürgern bekommen, die sich bedanken. Es gab viel Respekt und Anerkennung. Von manchen haben wir kleine Geschenke wie Blumen als Dankeschön bekommen.

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