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Der Heilige See in Potsdam ist bei den eisigen Temperaturen der letzten Tage so gut wie zugefroren. Aber nicht tragfähig - und mit einigen eisfreien Stellen.

© Ottmar Winter

Update

Ins Eis eingebrochen: Feuerwehr rettet Mann aus dem Heiligen See

Am Montagmittag ist ein Mann ins Eis auf dem Heiligen See in Potsdam eingebrochen. Die Feuerwehr konnte ihn mit Unterkühlung aus dem Wasser ziehen.

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Potsdam - Am Donnerstag war es noch eine Übung, am Montag wurde es ernst: Wie die Feuerwehr am Mittag via Twitter mitteilte, war eine Person ins Eis auf dem Heiligen See eingebrochen. Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren Neu Fahrland und Golm sowie die Wasserwacht Potsdam waren alarmiert. Um kurz nach 14 Uhr die gute Nachricht: Der Mann konnte mit einer Unterkühlung aus dem Wasser gezogen und in ein Krankenhaus gebracht werden, teilte die Feuerwehr Potsdam mit.

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Heilige See wird nicht gesperrt

Es habe sich um einen Mann Mitte 60 gehandelt, wie Lagedienstleiter Heiko Habelmann der Feuerwehrleitstelle Potsdam gegenüber den PNN erklärte. Der Mann war rund 100 Meter vom Ufer des Heiligen Sees entfernt eingebrochen. Während des Einsatzes hätten sich schätzungsweise 50 bis 70 weitere Menschen weitläufig verteilt auf dem See befunden. "Den Menschen ist die Gefahr offenbar gar nicht bewusst", so Habelmann. Die Feuerwehr Potsdam kritisierte dieses Verhalten  auch in einem Tweet zu ihrem Einsatz auf dem Heiligen See. "Übrigens: Auf dem Eis stehen und zuschauen wie ein anderer aus demselben Gewässer gezogen wird, finden wir nicht wirklich lustig", hieß es von der Feuerwehr. "Potentiell sind diese Menschen für uns in der nächsten Stunde weitere Opfer, die gerettet werden müssen", so Habelmann. 

Wegen der großen Gefahr hatte die Feuerwehr zusammen mit der Polizei und dem Ordnungsamt Potsdam die Menschen per Durchsage gebeten, die Eisfläche zu räumen. Wie eine Sprecherin der Stadt Potsdam bestätigte, waren vier Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor Ort, um die Sicherheitskräfte der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zu unterstützen und die Menschen vor dem Betreten des Gewässers zu warnen. 

Eine Sperrung des Sees sei derzeit dem Ordnungsamt nicht bekannt, so die Sprecherin. Die "Märkische Allgemeine Zeitung" hatte in einem Artikel zu dem Rettungseinsatz  berichtet, der See solle abgesperrt werden. So eine Maßnahme müsste von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten angeordnet werden. Stiftungssprecher Frank Kallensee erklärte auf Anfrage gegenüber den PNN es werde keine Sperrung geben und eine solche Maßnahme sei auch nicht umsetzbar. 

Warnung vorm Betreten der Eisflächen bereits letzte Woche

Die ganze vergangene Woche über wurden in Potsdam Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gemessen. Nachts zeigte das Thermometer bis zu 16 Grad Celsius unter Null an und auch tagsüber wurde der Gefrierpunkt nicht überschritten. Viele Gewässer in der brandenburgischen Landeshauptstadt sind daher derzeit zugefroren. Am Wochenende spielten Menschen auf den Seen im Park Sanssouci Eishockey und auch dem Heiligen See und sogar dem Jungfernsee waren Spaziergänger und Schlittschuhläufer zu sehen.

Eislaufen auf dem Jungfernsee - im Hintergrund die Heilandskirche in Sacrow.
Eislaufen auf dem Jungfernsee - im Hintergrund die Heilandskirche in Sacrow.

© Ottmar Winter

Bereits vergangene Woche warnten die Feuerwehr und die Stadt Potsdam vor dem Betreten der Eisflächen. "Es lauern unter dem Eis Gefahren, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Auch wenn die Verlockung groß ist, bewegen Sie sich nicht auf 'dünnem Eis' und spielen mit ihrem Leben", warnte die Feuerwehr auf Twitter.

Der scheinbare Winterspaß kann schnell zur Lebensgefahr werden: Wer "die Eisflächen betritt, gefährdet sich und andere. Auch wenn in Ufernähe das Eis fest erscheint, kann das ein paar Meter weiter schon anders aussehen. Bricht das Eis weg und man fällt ins Wasser, kann dies zur lebensgefährlichen Unterkühlung oder zum Ertrinken führen", warnte die Stadtverwaltung.

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Wie schwierig eine Eisrettung ist, zeigt ein Video der Feuerwehr Potsdam:

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Wie lebensgefährlich zugefrorene Seen sind, zeigt auch das Beispiel aus Berlin. Dort war am vergangenen Mittwoch  ein 43-Jähriger Mann beim Eisbaden in einem Teich im Treptower Park in Berlin unter dem Eis verschwunden war und von Tauchern der Berliner Feuerwehr erst nach etwa zweieinhalb Stunden gefunden werden konnte. Der stark unterkühlte Mann verstarb wenig später im Krankenhaus, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

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