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Das FH-Gebäude sollte nicht abgerissen werden, sondern weiterhin wissenschaftlich und kulturell genutzt werden, fordert eine Initiative.

© A. Klaer

Initiative will für Erhalt der FH werben: Kritische Rundgänge zum Umbau der Mitte

Die Initiative "Potsdamer Mitte neu denken" bietet nun jeden Samstag alternative Stadtführungen an. Dabei wollen sie einen differenzierten Blick auf die Probleme und Chancen der Entwicklung der Stadtmitte ermöglichen.

Potsdam - Der Auftakt fällt auf einen besonderen Tag: Am 24. Oktober 1990 beschlossen die Stadtverordneten die „behutsame Wiederannäherung an das charakteristische, gewachsene historische Stadtbild“ in Potsdams Mitte. Am heutigen Samstag, genau 25 Jahre später, will die Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“ mit kostenlosen, alternativen Stadtführungen zeigen, was daraus geworden ist. Start ist um 14 Uhr am Obelisken auf dem Alten Markt. Bis auf Weiteres sollen diese Führungen für Potsdamer und Touristen nun jeden Samstag stattfinden.

Initiative lehnt den Abriss der Fachhochschule ab

Worum es dabei gehen soll, erklärte die Initiative am Freitag. Demnach soll den Teilnehmern ein differenzierter Blick auf die Probleme und Chancen der Entwicklung in der Stadtmitte ermöglicht werden. „Wir möchten Konfliktlagen im Gespräch betrachten“, sagte Sprecher André Tomczak. Einer der Hauptpunkte dabei ist der vor Jahren beschlossene Abriss des Fachhochschulgebäudes am Alten Markt zugunsten einer neuen, kleinteiligen Bebauung mit Wohn- und Geschäftshäusern in teilweise historisierender Gestalt. Die Initiative lehnt das ab und sieht in dem Bau aus den 1970er-Jahren ein Gebäude mit hohem Nutzungspotenzial.

Im Sommer hatte die Initiative bereits ein Konzept vorgelegt, das beschreibt, wie das Gebäude genutzt werden könnte, nachdem die Fachhochschule 2017 wie geplant auszieht. Demnach seien kulturelle Nutzungen ebenso denkbar wie Veranstaltungen von Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen oder Räume für bürgerschaftliches Engagement. „Man sieht Potsdam nicht an, dass es eine Universitätsstadt ist“, sagte Adrian von Buttlar, in Potsdam lebender Kunsthistorikprofessor an der Technischen Universität Berlin. Die zahlreichen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen könnten sich in der Mitte öffentlich präsentieren. Dass Räumlichkeiten in der Innenstadt gebraucht würden, zeige das – ebenfalls zum Abriss vorgesehene – Rechenzentrum, so Tomczak. Dort sei die Nachfrage nach Räumen für Musiker und Kreative ungebrochen. 

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