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Eine Bürgerinitiative setzt sich für den Erhalt der Nutheschlange ein.

© Andreas Klaer

Initiative Nutheschlange: Bewohner kämpfen weiter für Terrassenhaus

Die Bürgerinitiative für die Nutheschlange setzt sich auch weiterhin für einen Erhalt des Terrassenhauses in Zentrum-Ost ein. Unterstützung bekommen sie auch vom Architektenpaar Baller.

Potsdam - Die Bewohner der Nutheschlange geben ihren Kampf um den Erhalt des vom Abriss bedrohten Terrassenhauses nicht auf. „Wir halten weiter am Vorschlag des Oberbürgermeisters fest“, sagte Ane Esdohr von der Bürgerinitiative bei einer öffentlichen Versammlung am Donnerstagabend. Auch die Architekten Doris und Hinrich Baller waren gekommen, um die Forderung zu unterstützen.

Im April hatte die Pro Potsdam mitgeteilt, dass sie das sanierungsbedürftige Gebäude nicht verkaufen will. Diese Möglichkeit hatte zuvor Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) ins Spiel gebracht, um einen Abriss doch noch zu verhindern. Doch das städtische Unternehmen entschied dagegen (PNN berichteten).

Berufung auf das Urheberrecht

Die Architekten wollen das nicht hinnehmen und berufen sich auf ihr Urheberrecht. Die Pro Potsdam habe inzwischen eine „negative Feststellungsklage“ eingereicht, um das Urheberrecht anzufechten, sagte Hinrich Baller. „Aber wir gehen dagegen juristisch vor“, betonte der 84-Jährige kämpferisch. Die Anwohner applaudierten. Die Pro Potsdam wolle abreißen, um Fördermittel für einen Neubau zu bekommen. Deshalb sei nie eine ordentliche Kostenberechnung für eine Sanierung erstellt worden, es gäbe nur Schätzungen, sagt Baller.

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Der Name Baller steht für eine sehr eigenwillige, unkonventionelle Architektur. Schon im Revoltenjahr 1968 kritisierte Hinrich Baller die Einförmigkeit der westdeutschen Nachkriegsarchitektur. Später wurde er zum Verbündeten der alternativen Szene und baute zahlreiche Sozialwohnungen. Inzwischen sind die langen Haare des Architektur-Rebellen weiß geworden, aber das Hemd trägt er immer noch offen.

Oliver Buchin von der Initiative ist überzeugt: “Eine Sanierung wäre günstiger als Neubau.“ Doch die Pro Potsdam habe diese Möglichkeit nie ernsthaft geprüft. Dabei erfülle die Wohnanlage vieles von dem, was heute in der Architektur gefordert werde. Die Anlage sei auf soziales Miteinander ausgerichtet und biete viel Grün.

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