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Influenza-Ansteckungen: Grippewelle in Potsdam stärker als vergangenen Winter

Die Landeshauptstadt verzeichnet 120 Neuerkrankungen allein innerhalb der letzten zwei Wochen. Todesfälle wurden bislang nicht gemeldet.

Von Birte Förster

Potsdam - Gliederschmerzen, starkes Frösteln und plötzliches hohes Fieber, so fängt die echte Grippe an. Die Stadt Potsdam hat die diesjährige Grippewelle mittlerweile voll erfasst. Und das noch stärker als im vergangenen Winter. Insgesamt 298 bestätigte Grippefälle hat es bislang in diesem Winter gegeben, sagt Jan Brunzlow, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Im vergangenen Jahr seien es zur selben Zeit lediglich 211 Fälle gewesen. Allein in den vergangenen zwei Woche seien 120 neue Fälle gemeldet worden, so Brunzlow. „Das spiegelt den Bundestrend wieder.“ Jede Woche werden der Stadt laut Brunzlow noch Fälle von Neuerkrankungen gemeldet. Todesfälle seien in Potsdam allerdings bislang keine bekannt.

Ob Grippe- oder einfache Erkältungswelle: Viele Krankschreibungen gebe es derzeit in jedem Fall in der Verwaltung, bestätigte der Stadtsprecher. Allerdings könne man nie genau sagen, ob es sich dabei um Grippe, Erkältung oder andere Krankheiten handele. An der Universität Potsdam wiederum gebe es zwar einen „erhöhten Krankenstand“, sagt Silke Engel, Pressesprecherin der Universität Potsdam. Aber ihr Eindruck sei, dass weniger Mitarbeiter krankgeschrieben sind als im vergangenen Jahr. Genaue Zahlen zu den Krankmeldungen konnte sie allerdings keine nennen. Von der Edis AG in Potsdam hieß es auf Anfrage der PNN lediglich: „Die Arbeitsfähigkeit der Edis ist nicht eingeschränkt.“ Genaue Zahlen wollte das Unternehmen nicht bekannt geben.

Influenza: Potsdam-Mittelmark im Vergleich am stärksten betroffen

Auch in Brandenburg verbreiten sich die Grippeviren immer weiter, in der vergangenen Woche gab es mit 689 Neuerkrankungen die meisten Fälle seit Saisonbeginn. Verglichen mit der Landeshauptstadt ist der Trend in Brandenburg diesen Winter aber rückläufig. In dieser Saison wurden laut Informationen des Brandenburger Gesundheitsministeriums insgesamt 2403 Grippefälle gemeldet, im Vergleichszeitraum der vorherigen Saison wurden demnach sogar 2958 Grippe-Erkrankte gezählt. Am stärksten von der Influenza betroffen ist in Brandenburg der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 323 gemeldeten Grippefällen seit Beginn des Jahres. Auch im Landkreis Elbe-Elster wütet der Influenzavirus besonders stark. Bezogen auf die Zahl der Einwohner ist der Landkreis mit bislang 227 offiziell gemeldeten Grippe- Erkrankungen im Vergleich zu den anderen Landkreisen zusammen mit Potsdam- Mittelmark ganz weit oben.

Gemäß Infektionsschutzgesetz ist der direkte Nachweis von Influenzaviren meldepflichtig, erklärte Gabriel Hesse, stellvertretender Pressesprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums. „Da jedoch nicht in jedem Fall eine Labordiagnostik durchgeführt wird, ist von einer starken Untererfassung bei der Zahl der Influenzaerkrankungen auszugehen“, erklärte er.

Robert-Koch-Institut: Impfungen können noch immer sinnvoll sein

Die Grippeviren breiten sich aktuell also immer noch aus. Eine Impfung könne daher weiterhin sinnvoll sein, empfiehlt das Robert-Koch-Institut. „In erster Linie für chronisch Kranke, Schwangere und ältere Menschen über 60 Jahre“, sagte Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des Robert-Koch-Instituts. Zwar würden die Jüngsten am häufigsten erkranken, so Glasmacher. Mit der Grippe kämen sie aber auch am besten zurecht. Seltener erkranken ältere Menschen, allerdings würden die Todesfälle meist Personen über 60 Jahre treffen.

Egal ob mit oder ohne Impfung: Für jeden sei es sinnvoll, darauf zu achten, das Ansteckungsrisiko zu verringern, empfiehlt Glasmacher. Zu Menschen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung sollte man Abstand halten, sagt die Pressesprecherin. Genauso könne auch regelmäßiges, gründliches Händewaschen das Risiko vermindern, an Grippe zu erkranken.

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