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Landeshauptstadt: „In unserem Leben hat sich fast alles verändert“

Oberlinhaus präsentiert erste Ergebnisse des Projektes PEFA zur Frühförderung autistischer Kinder

Ein Bild wird auf einer Leinwand gezeigt, ein Bild aus einem Malbuch. Ein Elefant ist auf diesem zu sehen, fein säuberlich in bunten Farben ausgemalt. Ausgemalt von Tim. Tim ist fünf Jahre alt und Autist. Wenige Monate bevor er das Bild ausmalte, hatte er noch Mühe einen geraden Strich zu zeichnen. „In unserem Leben hat sich fast alles verändert“, so seine Mutter, Astrid Wilhelm (Name geändert). Tim und seine Mutter nehmen an dem Projekt PEFA (Potsdamer Elterntraining zur Frühförderung autistischer Kinder) teil. Das bundesweit einmalige Pilotprojekt startete im Oktober 2008 und ist auf drei Jahre angelegt. Die Kosten von rund 350 000 Euro werden gemeinsam von der Aktion Mensch und dem Oberlinhaus getragen, wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Psychologisch-Psychotherapeutischen Ambulanz der Universität Potsdam sowie dem Institut für Autismusforschung der Jacobs University Bremen. Vier Familien mit autistischen Kindern im Vorschulalter wurden seither ein Jahr lang von qualifizierten Trainern zu Hause im Umgang mit ihrem autistischen Kind angeleitet, zehn Stunden wöchentlich, jeweils verteilt auf zwei Tage. Zehn weitere Stunden pro Woche förderten die Eltern ihr Kind allein. Die Hauptfunktion des Projekts bestehe darin „Eltern für ihre Kinder zu professionalisieren“, so Helmut Ott, Diplom-Psychologe und Projektleiter; den Eltern autistischer Kinder Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Im Rahmen einer Fachveranstaltung wurden gestern im Oberlinhaus erste Ergebnisse des Projektes vorgestellt. Andreas Koch, Kaufmännischer Vorstand des Oberlinhauses, bezeichnete diese als „sehr positiv“. In Filmbeispielen wurden Fortschritte präsentiert, die die geförderten Kinder im Laufe des Projekts gemacht haben. Auch Tim wird gezeigt, wie er gelernt hat, zu malen, wie er gelernt hat, mit zwei Partnern Memory zu spielen, und wie es ihm gelingt, mit den Trainern adäquat zu kommunizieren.Tim kommt nächstes Jahr in die Schule. Sie wolle ihn auf einer Regelschule anmelden, so seine Mutter. SaSü

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